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Bald wieder gemeinsam? Frank-Walter Steinmeier und Angela Merkel.

© dapd

Politbarometer: Die Mehrheit wünscht sich eine große Koalition

Ein Jahr vor der Bundestagswahl haben weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün die Aussicht auf eine eigene Mehrheit. Angela Merkel hält sich in der Bewertung der Spitzenpolitiker vor den SPD-Granden. Das Thema, das die Menschen am meisten umtreibt, ist die Euro- und Finanzkrise. Dann kommt die Rente.

Wer mit der Masse geht, der wettet am besten auf eine große Koalition nach der Bundestagswahl 2013. Denn laut dem neuen Politbarometers im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel gehen 45 Prozent der Befragten davon aus, dass es in einem Jahr zu einer Koalition von Union und SPD kommt. Es ist auch – wieder einmal – die Wunschkoalition der meisten Deutschen. 54 Prozent halten sie für die beste Lösung. Nimmt man die Parteienergebnisse und die Beliebtheit der Politiker, dann kann man anfügen: Schwarz-Rot unter Führung von Angela Merkel.

Denn wenn am Sonntag schon Wahl wäre, würde die Union mit 36 Prozent stärkste Partei vor der SPD mit 30 Prozent. Die Grünen kämen auf 13 Prozent. Die Linken und die Piraten würden mit je sechs Prozent in den Bundestag einziehen, die FDP müsste mit vier Prozent draußen bleiben. Die Kanzlerin führt wie all die Monate zuvor die Zufriedenheitsrangliste der führenden Politiker an, mit der Note 2,0 (auf der Skala von plus bis minus fünf). Bei der SPD lautet die Rangfolge: Hannelore Kraft (1,6), Peer Steinbrück (1,4), Frank-Walter Steinmeier (1,3), Sigmar Gabriel (0,6).

Die Euro- und Finanzkrise treibt die Deutschen am meisten um, 49 Prozent nennen sie als Hauptproblem. Das Angstthema Arbeitslosigkeit (21 Prozent) wird derzeit von der Rente (28 Prozent) auf Rang drei verdrängt. Wohl dank Ursula von der Leyens Vorstoß zur Zuschussrente (die Sozialministerin wird auch bei Anhängern von SPD und Grünen mehrheitlich positiv bewertet). Wie sehr dieses Thema die Menschen bewegt, zeigt die Zahl derer, die dazu keine Meinung haben: Sie liegt bei nur einem Prozent. 50 Prozent halten sich für gut abgesichert im Alter, 49 Prozent tun das nicht. Bei den Befragten unter 40 Jahren glaubt nur ein Drittel, dass das Geld im Alter reichen wird. Fast zwei Drittel aller Bürger meinen, dass die Rente von Geringverdienern aufgestockt werden sollte, wie es Leyen und die SPD in ihren Modellen vorsehen.

Eindeutig sind die Meinungen in der Europapolitik. Der EU-Fiskalpakt, der Schuldengrenzen und Sanktionen vorsieht, wird von 78 Prozent gutgeheißen. Der Euro-Rettungsschirm ESM, der gerade vom Verfassungsgericht gebilligt wurde, stößt dagegen auf Skepsis: 62 Prozent sind gegen ihn.

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