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Popereignis der Superlative: Geldof kündigt Live-8-Konzerte an

20 Jahre nach dem legendären Live-Aid-Konzert hat der Popsänger Bob Geldof am Dienstag ein neues Popereignis der Superlative angekündigt. Fünf Konzerte am 2. Juli in London, Berlin, Paris, Rom und Philadelphia unter dem Motto Live 8 sollen die Regierungschefs der G8-Staaten unter Druck setzen.

London (31.05.2005, 17:33 Uhr) - Bei ihrem Gipfel in Schottland in der darauf folgenden Woche sollen sie einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt und eine Anhebung der Entwicklungshilfe beschließen.

«Dieses Mal geht es nicht um eine wohltätige Gabe, sondern um politische Gerechtigkeit», sagte Geldof, ehemaliger Sänger der Boomtown Rats und Organisator des Live-Aid-Konzerts von 1985. Er rief dazu auf, während des Gipfels in der schottischen Hauptstadt Edinburgh zu demonstrieren.

Bei dem Konzert in Berlin vor dem Brandenburger Tor werden unter anderem BAP, a-ha, die Toten Hosen, Peter Maffay und Brian Wilson auftreten. Nach London in den Hyde Park kommen Mariah Carey, Elton John, Madonna, Paul McCartney, Sting, Robbie Williams und U2. Zu den widersprüchlichen Berichten über einen möglichen Auftritt der Spice-Girls sagte Geldof: «Ich habe heute Morgen mit ihnen gesprochen. Es sieht gut aus.» In den USA sind Bon Jovi, Stevie Wonder und Puff Daddy mit dabei. Sogar den neuen Papst Benedikt XVI. will Geldof für seine Sache gewinnen: «Ratzingers Leben war durch die Theologie der Armen geprägt», sagte er.

Bis vor einigen Wochen hatte Geldof noch bestritten, dass es ein Live-Aid-Nachfolgekonzert geben würde. Live Aid sei nicht wiederholbar, sagte er immer wieder. Doch mittlerweile haben ihn Bono und andere Popstars, die sich für die Dritte Welt engagieren, vom Gegenteil überzeugt. Allerdings geht es diesmal anders als 1985 nicht darum, Geld zu sammeln. Die Konzerte dienen dazu, den Druck auf die G8-Länder USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Kanada und Russland zu erhöhen. Für Deutschland wird Bundeskanzler Gerhard Schröder an dem Gipfel teilnehmen.

Das Live-Aid-Konzert von 1985 war weltweit von etwa 1,5 Milliarden Fernsehzuschauern verfolgt worden. Damals standen Stars wie Phil Collins, Bryan Adams, Queen oder David Bowie auf der Bühne. Der Erlös von 120 Millionen Dollar kam Hungernden in Äthiopien zugute. (tso)

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