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Porträt: Hubertus Heil

Karlsruhe - «Ich will praktizieren, was unsere Partei groß gemacht hat: Solidarität», hat Hubertus Heil vor seiner Wahl versprochen. Diesen Vorsatz muss der neue SPD-Generalsekretär nun unter Beweis stellen.

Karlsruhe - «Ich will praktizieren, was unsere Partei groß gemacht hat: Solidarität», hat Hubertus Heil vor seiner Wahl versprochen. Diesen Vorsatz muss der neue SPD-Generalsekretär nun unter Beweis stellen. Nur mit Bauchgrimmen gaben viele Delegierte dem 33-Jährigen in Karlsruhe ihre Stimme. Heil gehörte zu den treibenden Kräften, die unbedingt Franz Münteferings Kandidaten Kajo Wasserhövel auf diesem Posten verhindern wollten und damit den Rücktritt des SPD- Chefs auslösten. Vom Verzicht der vom Vorstand nominierten Parteilinken Andrea Nahles profitierte Heil selbst: Er wurde vom neuen SPD-Chef Matthias Platzeck für das zweitwichtigste Parteiamt vorgeschlagen, auch wenn er bislang nicht viel praktische Erfahrung dafür vorweisen kann.

Bereits mit 16 Jahren trat der gebürtige Hildesheimer der SPD bei. Er studierte Politikwissenschaften und Soziologie und arbeitete als Mitarbeiter im brandenburgischen Landtag. Aus dieser Zeit ist er mit Platzeck freundschaftlich verbunden. Seit 1998 sitzt Heil im Bundestag. Er ist Sprecher der «Netzwerker», dem pragmatischen Flügel jüngerer SPD-Politiker. Der Hobby-Koch, der wie sein großes Vorbild Gerhard Schröder gern zur dicken Zigarre greift, gilt als analytischer Kopf. «Offenheit in den SPD-Spitzengremien, Verankerung der Partei im Leben der Menschen und ein Erfolg der großen Koalition», nennt er als seine Ziele. Auch die Debatte über ein neues Grundsatzprogramm will Heil vorantreiben. «In programmatischer Hinsicht darf die SPD dabei nicht hinter das zurückfallen, was Gerhard Schröder in seiner reformerischen Agenda verankert hat», lautet dafür die Leitlinie. (tso/dpa)

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