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Präsident isoliert: Top-General im Jemen desertiert

Im Jemen wird die Lage von Präsident Ali Abdullah Saleh immer prekärer. Am Montag kehrte ihm General Ali Mohsen al-Ahmar den Rücken, bisher eine der wichtigsten Stützen seines Regimes.

Mehrere Botschafter des Jemen und der Gouverneur der Hafenstadt Aden erklärten ihren Rücktritt. Das meldete der Nachrichtensender Al-Arabija. Die Staatsdiener reagierten damit auf die Gewalt der Staatsmacht gegen Demonstranten, die den Rücktritt des Präsidenten gefordert hatten.

Ein Beamter des Außenministeriums in Sanaa erklärte, General Ali Mohsen al-Ahmar habe sich dafür entschieden, die Demonstranten zu schützen, mit deren Zielen er sympathisiere. Auch die meisten Offiziere seiner Einheit stünden nun aufseiten der Opposition.

Der General, der in den vergangenen Jahren mehrere Offensiven gegen die schiitischen Houthi-Rebellen im Nordwesten des Jemen befehligt hatte, soll gute Kontakte zum Herrscherhaus des Nachbarlandes Saudi-Arabien haben. Er hat schon zahlreiche Attentatsversuche überlebt.

Die Rebellen haben von dem Chaos in Sanaa bereits profitiert. Die Nachrichtenwebsite "News Yemen" meldete, sie hätten einen Militärstützpunkt in der Provinz Al-Dschauf umzingelt. Bei einem Gefecht zwischen Armee und Rebellen seien 15 Menschen getötet worden, darunter 10 Soldaten.

Seit zwei Jahren berichten Insider über eine Rivalität zwischen Al-Ahmar und Ahmed Saleh, einem Sohn des Präsidenten. Der Präsidentensohn ist Kommandeur der Republikanischen Garde.
Laut Informationen aus dem Verteidigungsministerium schloss sich auch Mohammed Ali Mohsen, der Kommandeur der westlichen Region, den Demonstranten an. General Ali Mohsen al-Ahrmar und Mohammed Ali Mohsen sind beide mit Präsident Saleh verwandt. (dpa)

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