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Präsidentenresidenz: Die erste Adresse Frankreichs - der Elysée-Palast

Der Elysée-Palast im Herzen von Paris ist seit 1873 der Amtssitz des französischen Präsidenten. Wie ein Monarch residiert Frankreichs Staatsoberhaupt in dem bald 300 Jahre alten Prachtbau.

Paris - Es ist die erste Adresse Frankreichs: Palais de l'Elysée, 55 rue du Faubourg-Saint-Honoré. Viele Pariser nennen es einfach nur "das Schloss". Hunderte Bedienstete sorgen in dem 365 Zimmer zählenden Palais für das Wohlergehen und die Sicherheit des Präsidenten und seiner Entourage.

Im großen Festsaal werden die Präsidenten in ihr Amt eingeführt, im "Salon Murat" leitet das Staatsoberhaupt jeden Mittwoch die Sitzung des Ministerrats. Kronleuchter, Gobelins, Porzellansammlungen sowie allein 380 alte Pendeluhren schmücken den Palast, im hauseigenen Fernsehstudio werden die Ansprachen an die Nation aufgezeichnet, im Ehrenhof die Staatsgäste empfangen. Im Keller des streng bewachten Komplexes befindet sich der Atombunker "Jupiter", von wo aus der Staatschef den Roten Knopf drücken und Frankreichs Atomraketen zünden kann.

Erbaut wurde das Palais 1718 für den Comte d'Evreux, den seine Zeitgenossen um das "schönste Lustschlösschen in und um Paris" beneideten. Nach dessen Tod zog die Marquise de Pompadour ein, die berühmte Mätresse Ludwigs des XV. Zu ihren Zeiten wurde hinter den Mauern des Palastes ein Edelbordell vermutet; später wurde das Gebäude zeitweilig als Tanzlokal, zu Revolutionszeiten gar als Möbellager genutzt.

Ende des 18. Jahrhunderts erhielt das Palais wegen seiner Nähe zum Prachtboulevard Champs-Elysées seinen heutigen Namen. Napoleon unterzeichnete im Elysée-Palast 1814 seine Abdankungsurkunde, knapp 150 Jahre später, 1963, besiegelten an dem geschichtsträchtigen Ort der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. (tso/AFP)

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