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Politik: Premier Howard bleibt aber dem Volksmarsch in Sydney fern

Mit dem größten Volksmarsch in der Geschichte Australiens haben am Sonntag nach Polizeiangaben 150 000 Menschen in Sydney für die Versöhnung mit den Ureinwohnern des Landes demonstriert. Die Demonstranten marschierten sechs Stunden lang in einem endlos erscheinenden Strom über die berühmte Hafenbrücke.

Mit dem größten Volksmarsch in der Geschichte Australiens haben am Sonntag nach Polizeiangaben 150 000 Menschen in Sydney für die Versöhnung mit den Ureinwohnern des Landes demonstriert. Die Demonstranten marschierten sechs Stunden lang in einem endlos erscheinenden Strom über die berühmte Hafenbrücke. Premierminister John Howard nahm nicht an dem Marsch teil. Er hatte sich am Samstag zum Beginn der "Woche der Versöhnung" abermals geweigert, sich im Namen aller Australier für vergangenes Unrecht gegenüber den Ureinwohnern, den Aborigines, zu entschuldigen.

Aus Howards Kabinett nahmen nur zwei Minister an dem Marsch teil, den anderen war nach Presseberichten vom Regierungschef nahe gelegt worden, nicht mitzumachen. Howard stellt sich auf den Standpunkt, dass die heutige Generation nicht für das Unrecht der Vergangenheit verantwortlich gemacht werden könne. Außerdem fürchtet er Schadensersatzforderungen.

Den größten Beifall der friedlichen Demonstranten gab es immer wieder, wenn ein Flugzeug das Wort "Sorry" an den blauen Himmel schrieb, das Howard nicht über die Lippen kommen will. Die Vorsitzende des Rates für Versöhnung, die Aborigine Evelyn Scott, sagte: "Dies ist der größte Tag meines Lebens." Nach Schätzungen von Journalisten lag die Teilnehmerzahl eher bei 250 000.

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