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Politik: Privatbahn: Mit dem kleinsten Eisenbahnunternehmen nach Malmö fahren

Das kleinste Eisenbahnunternehmen, das Mitglied im europäischen UIC-Verband ist, zu dem sich die Bahnunternehmen zusammengeschlossen haben, will es der großen Bahn AG zeigen. Weil die Bahn AG, wie berichtet, ihre Nachtzugverbindung von Berlin nach Malmö über Sassnitz im September einstellt und nur die Tagesverbindung anbietet, will die Georg Verkehrsorganisation in Frankfurt (Main) die Verbindung nach EU-Recht übernehmen - und demonstrieren, dass man, anders als die Bahn AG, dort doch Gewinne einfahren kann.

Das kleinste Eisenbahnunternehmen, das Mitglied im europäischen UIC-Verband ist, zu dem sich die Bahnunternehmen zusammengeschlossen haben, will es der großen Bahn AG zeigen. Weil die Bahn AG, wie berichtet, ihre Nachtzugverbindung von Berlin nach Malmö über Sassnitz im September einstellt und nur die Tagesverbindung anbietet, will die Georg Verkehrsorganisation in Frankfurt (Main) die Verbindung nach EU-Recht übernehmen - und demonstrieren, dass man, anders als die Bahn AG, dort doch Gewinne einfahren kann.

Nur noch "einige Kleinigkeiten" seien zu regeln, sagte Firmenchef Rolf Georg dem Tagesspiegel. Das kleine Unternehmen mit lediglich vier Mitarbeitern bietet bereits Reisen auf der Schiene an; im obersten Preissegment, wie Georg sagte, vornehmlich im VIP-Bereich. Hier setzt die Firma einen eigenen, zweiteiligen Triebwagen mit 16 Plätzen ein. Es gebe aber auch bereits Fahrten, die zusammen mit den Bahnen in Österreich, in der Schweiz und in Ungarn organisiert werden, sagte Georg weiter. Die Firma besitzt auch zwölf fast neue Schlafwagen, deren Abteile alle mit Duschen und WC ausgestattet sind. Sie waren für die italienische Bahn gebaut worden, die dann diese Wagen verkauft hat.

Diese modernen Wagen oder ähnliche Einheiten der schwedischen Eisenbahn SJ würden zwischen Berlin und Malmö fahren, sagte Georg. Keinesfalls werde man den bisherigen "Schrott" einsetzen. Bewirtschaftet würde der Zug im Auftrag Georgs wie bisher von der Mitropa, die damit im Geschäft bliebe. Ähnlich wäre es auch bei den Lokomotiven. Angebote gibt es hier inzwischen von privaten Firmen; selbst die Industrie bietet inzwischen sogar fast fabrikneue Lokomotiven auf Mietbasis an. Georg würde hier auch gerne mit der Bahn AG handelseinig.

Die Chancen für einen wirtschaftlichen Erfolg sieht Georg in einem anderen Vertriebssystem. Die Strecke Berlin - Malmö müsse werbemäßig aufgepäppelt werden. "Von alleine kommen keine Kunden". Georg kooperiert auch mit Fluggesellschaften.

Beginnen soll die Fahrt nach Malmö nicht mehr in Lichtenberg, sondern um 22.46 Uhr bereits im Bahnhof Zoo mit Zwischenhalt im Ostbahnhof. An den Preisen werde sich nicht viel ändern, versprach Georg. Steigerungen lasse der Markt in Schweden nicht zu. Tickets soll es auch an Bahn-Schaltern geben.

Anders als die Deutsche Bahn AG wollten die schwedischen Bahnen (SJ) die Verbindung aufrecht erhalten und wurden dabei von der südschwedischen und der Berliner Industrie- und Handelskammer unterstützt. Die SJ hatten sich an Georg gewandt, weil dieser ihnen bereits einmal aus der Patsche geholfen hatte.

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