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Politik: Prodi jubelt über Triumph bei Vorwahlen

Rom - Romano Prodi feiert einen doppelten Triumph. In den Vorwahlen, mit denen die zerstrittene italienische Opposition am Sonntag den Herausforderer von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bei den Parlamentswahlen 2006 ermittelte, erzielte Prodi 74,4 Prozent der Stimmen.

Rom - Romano Prodi feiert einen doppelten Triumph. In den Vorwahlen, mit denen die zerstrittene italienische Opposition am Sonntag den Herausforderer von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bei den Parlamentswahlen 2006 ermittelte, erzielte Prodi 74,4 Prozent der Stimmen. Seine sechs Mitbewerber sind unerwartet stark abgeschlagen; nennenswerten Zuspruch erhielt nur Kommunistenführer Fausto Bertinotti (14,6 Prozent). Wie der Sieg Prodis, so lag auch die Wahlbeteiligung an den ersten italienischen „Primaries“ weit über allen Erwartungen: 4,3 Millionen Anhänger der Opposition gaben ihre Stimme ab; nur eine Million war erwartet worden.

Romano Prodi – Ministerpräsident 1996 bis 1998, danach Chef der EU-Kommission bis 2004 – hatte die „Volksabstimmung“ durchgesetzt, weil er sich von den Parteiführern in seinem Bündnis nicht hinreichend unterstützt fand. Nach der Wahl nun jubelt Prodi über die „unglaubliche Resonanz“ auf die Vorwahlen und über das „traumhafte Ergebnis“. Der unabhängige Wahlforscher Renato Mannheimer sieht im Ergebnis der Vorwahlen „einen weiteren Ausdruck der Unzufriedenheit einer Mehrheit der Wähler gegenüber der Regierung und Ministerpräsident Berlusconi.“

Die Reaktionen aus dem Regierungslager fielen verlegen aus. Berlusconi erklärte, Prodi könne nur innerhalb des eigenen Lagers gewinnen; andere Vertreter der Koalition werteten die Vorwahlen als „Bluff“ und „Betrug am Wähler“. Justizminister Roberto Castelli von der rechtsextremen Lega Nord sprach von einer „Wahlkampagne in perfekt sowjetischer Manier“. Die Zahlen, „so wie ich die Methoden dieser Herrschaften kenne“, seien „aufgeblasen“ und in keiner Weise beglaubigt.

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