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Protest gegen China: Tibet: Fünfte Selbstverbrennung innerhalb einer Woche

Zum fünften Mal innerhalb einer Woche hat sich ein Tibeter selbst verbrannt. Der Protest richtet sich besonders gegen einen Flughafen, den China an einem als heilig angesehenen Berg plant.

Am Freitag haben sich in der nordwestchinesischen Provinz Gansu erneut zwei Tibeter selbst verbrannt. Die beiden Männer erlagen nach Informationen der Organisation „Free Tibet“ und „Radio Free Asia“ ihren Verletzungen. Damit haben sich binnen einer Woche im Kreis Xiahe (tibetisch: Sangchu) bereits fünf Tibeter selbst verbrannt, um gegen die chinesische Herrschaft über ihr Volk zu protestieren.

Wie „Free Tibet“ mitteilte, zündete sich am Freitagabend auf der Hauptstraße von Amuquhu (tibetisch: Sangkog) ein 23-Jähriger an. Laut Augenzeugen hätten Passanten verhindert, dass Sicherheitskräfte seinen Leichnam später wegschafften. Stattdessen hätten sie den Toten zurück in sein Dorf Sertri gebracht.

Die US-Organisation International Campaign for Tibet teilte mit, das Heimatdorf des Manns stehe unter „schwerer militärischer Kontrolle“. Die Einwohner von Xiahe planen demnach Proteste gegen einen Flughafen, der nahe einem als heilig erachteten Berg errichtet werden solle.

Zuvor hatte sich ein 24 Jahre alte Tibeter ebenfalls im Kreis Xiahe selbst verbrannt. Er hinterlässt eine Frau und eine zweijährige Tochter. Laut „Free Tibet“ wurden starke Sicherheitskräfte in das betroffene Gebiet in der Provinz Gansu verlegt.

Seit 2009 haben sich rund 60 Tibeter aus Protest gegen Chinas Politik selbst angezündet. „Chinas Tibetpolitik ist vollkommen gescheitert“, sagte die Free-Tibet-Direktorin Stephanie Brigden. Die Polizei in der Region bietet mittlerweile eine Belohnung von umgerechnet etwa 6.000 Euro für Hinweise auf geplante Selbstverbrennungen. (AFP/dapd/dpa)

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