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Bereits bei einem Gipfeltreffen in China in Wladiwostok war Wladimir Putin gesundheitlich angeschlagen und humpelte.

© dapd

Russlands Präsident: Putin sagt nach Verletzung Termine ab

Über den Gesundheitszustand des russischen Staatschefs Wladimir Putin gibt es neue Spekulationen. Mehrere Auslandsreisen hat er bereits verschieben müssen. Der 60-Jährige soll sich bei seinem Gleitschirmflug mit Kranichen verletzt haben.

Moskau - Dem Pressesprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, war der Verdruss deutlich anzumerken. Es gebe „würdigere Anlässe, Hartnäckigkeit an den Tag zu legen“, sagte er am Donnerstag bei Radio Echo Moskwy und dementierte neue Meldungen über Gesundheitsprobleme des Kremlherrschers. Putins Sehnenzerrung – Folge einer alten Sportverletzung – sei nie verheimlicht worden. Sie sei vielmehr auf dem Gipfeltreffen der Pazifikstaaten Anfang September in Wladiwostok deutlich sichtbar gewesen, inzwischen aber ausgeheilt. Er, Peskow, könne daher die Verbissenheit nicht nachvollziehen, mit der sich die Medien über das Thema hermachten.

Kritische Medien trauen der offiziellen Diagnose tatsächlich nicht. Die Verletzung soll er sich bei einem Flug mit dem Gleitschirm zugezogen haben, als er mit in Gefangenschaft geschlüpften Kranichen die Reise in die Winterquartiere übte. Nach Angaben von Putins Sprecher handelt es sich aber bereits um eine ältere Verletzung. „Jeder Sportler hat Verletzungen“, betonte Peskow. Eine Zerrung würde aus Sicht von Beobachtern zwar Putins hinkenden Gang beim Gipfeltreffen in Wladiwostok erklären, nicht aber, dass Putin jetzt wichtige Termine reihenweise absagte.

Wie die Wirtschaftszeitung Wedomosti unter Berufung auf verlässliche Quellen in Putins Umgebung berichtete, haben Ärzte ihm dazu geraten, die ein Rückenleiden vermuten, das womöglich operiert werden muss. Ein Gipfel der UdSSR-Nachfolgegemeinschaft GUS in Turkmenistan Anfang November sei daher ganze zwei Tage vor Beginn auf Dezember verschoben worden. Auch drei Auslandsreisen wurden abgesagt. Und als neuer Termin für Putins diesjährige Bürgersprechstunde – sie dauert mehrere Stunden und wird live übertragen – ist der Sommer 2013 im Gespräch. Seit der Feier seines 60. Geburtstags am 7. Oktober in Petersburg erledige Putin seine Amtsgeschäfte in Nowo-Ogarjowo bei Moskau, berichtete Wedomosti. Nur drei Mal habe er seinen Landsitz seither verlassen. Bilder von dort sind selten. Elke Windisch

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