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Politik: Putins Staatsbesuch: Die Balten sehen die Tür zur Nato offen

Auch die Balten entdecken nun Putins neuen Charme. Die Worte des russichen Präsidenten in Berlin, der Kalte Krieg sei endgültig vorbei, und seine Erwägung eines Nato-Beitritts seien nur zu begrüßen.

Auch die Balten entdecken nun Putins neuen Charme. Die Worte des russichen Präsidenten in Berlin, der Kalte Krieg sei endgültig vorbei, und seine Erwägung eines Nato-Beitritts seien nur zu begrüßen. Das sagte Litauens Botschafter Geralavicius auf einer Pressekonferenz der "Vilnius-10-Gruppe" am Donnerstag in Bulgariens Botschaft in Berlin. Der Litauer und seine Kollegen aus Lettland, Estland sowie Albanien, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Rumänien, der Slowakei und Slowenien zogen eine Bilanz dieser Gruppe von Staaten, die sich in Litauens Hauptstadt als Interessengemeinschaft im vorigen Jahr konstituierte. Ihr gemeisames Ziel: die Nato-Aufnahme beim Allianz-Gipfel 2002 in Prag.

Putin bekräftigte in Berlin, dass die Nato endgültig für Moskau kein Feind mehr sei. "Warum sollte dann Russland ihre Erweiterung ins Baltikum fürchten?" - fragte der Vertreter Litauens rhetorisch. Sein lettischer Kollege Teikmanis und die Vertreterin Estlands, Metsis, hoben hervor, die Nato sei auch eine Zone der Sicherheit. "Die Westgrenzen Russlands sind schon heute die stabilsten", so Teikmanis, "nach dem Beitritt der Balten in die Allianz dann erst recht".

Im Vorfeld eines Gipfels der Vilnius-Staaten in Sofia am 5. Oktober zeigten sich alle ihre Vertreter entschlossen, gerade jetzt, nach den Anschlägen in den USA, im Kampf gegen den Terror auch vor ihrem Nato-Beitritt für Stabilität in ihrem Bereich zu sorgen. Jedes neue Nato-Mitglied müsse aber "die gemeinsame Sicherheit erhöhen und nicht etwa mit inneren Problemen behindern", ergänzte der slowakische Botschafter Foltin angesichts der noch vorhandenen Unwegsamkeiten in einigen Bewerberländern.

Alexander Loesch

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