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Politik: Rebellen weichen im Norden Russischen Soldaten - Heftiger Widerstand im Zentrum

In der schwer umkämpften tschetschenischen Hauptstadt Grosny sind am Mittwoch erneut hochgiftige Chemikalien freigesetzt worden. Nach russischer Darstellung breitete sich nach einer Explosion eine weiße Wolke mit Chlor über der Stadt aus.

In der schwer umkämpften tschetschenischen Hauptstadt Grosny sind am Mittwoch erneut hochgiftige Chemikalien freigesetzt worden. Nach russischer Darstellung breitete sich nach einer Explosion eine weiße Wolke mit Chlor über der Stadt aus. Da die Großoffensive gegen Grosny zuvor ins Stocken geraten war, verstärkten die russischen Truppen ihre Angriffe auf Stützpunkte der Rebellen in den Bergen im Süden Tschetscheniens.

Luftwaffenchef Anatoli Kornukow drohte mit dem Einsatz "noch effektiverer Waffensysteme". Verteidigungsminister Igor Sergejew sah trotz des versteiften Widerstandes der Rebellen in Grosny und im Bergland das baldige Ende der "aktiven Phase" des Tschetschenien-Krieges.

"Jedoch ist es für mich derzeit schwer zu sagen, wie sich die Lage weiter entwickeln wird", sagte Sergejew in Moskau. "Pläne sind kein Dogma, sondern nur eine Anleitung zum Handeln." Die russischen Einheiten rückten bei ihrer Offensive gegen Grosny von drei Seiten auf das Zentrum vor. Der Vorstoß sei "schwierig" und "mühsam", sagte der stellvertretende Generalstabschef Waleri Manilow im Fernsehsender NTW. Prorussische Tschetschenen-Milizen und russische Sondereinheiten hätten am fünften Tag der Großoffensive gegen Grosny den nordwestlichen Stadtteil Staropromyslowski weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht.

Dort wurde am späten Nachmittag nach einer "gewaltigen Explosion" eine Wolke giftiger Chemikalien freigesetzt, berichtete die Agentur Itar-Tass. Die Wolke breitete sich über der ganzen Stadt aus. Für die russischen Truppen wurde Giftgasalarm ausgelöst. Über eventuelle Opfer lagen vorerst keine Angaben vor.

Nach Erkenntnissen russischer Spezialisten bestand die Wolke überwiegend aus hochgiftigem Chlor. Schon vor knapp drei Wochen war bei Kämpfen um Grosny eine Giftgaswolke freigesetzt worden. Damals beschuldigten sich die Konfliktparteien gegenseitig, für den Einsatz chemischer Kampfstoffe verantwortlich zu sein. Nach russischer Darstellung haben die in der Stadt verschanzten Rebellen mehrere Depots mit hochgiftigen Chemikalien angelegt, die beim Vorrücken russischer Truppen in die Stadt gesprengt werden sollten.

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