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Politik: Rechtsextremismus: "Bringen Sie Ihre Kinder mit ausländischen zusammen" - Reinhard Höppner (SPD), Sachsen-Anhalt

Alle müssen sich wehren, weil alle betroffen sind - wir dürfen uns Wirtschaft, Staat und Gesellschaft nicht zerstören lassen. Der Staat und die gesellschaftlichen Institutionen müssen vorangehen - handeln aber müssen wir alle, jeder da, wo er steht.

Alle müssen sich wehren, weil alle betroffen sind - wir dürfen uns Wirtschaft, Staat und Gesellschaft nicht zerstören lassen. Der Staat und die gesellschaftlichen Institutionen müssen vorangehen - handeln aber müssen wir alle, jeder da, wo er steht.

Die Landesregierung des Landes Sachsen-Anhalt hat im März 1999 ein Handlungskonzept für ein demokratisches, weltoffenes Sachsen-Anhalt beschlossen, in dem neben zahlreichen Aktivitäten und Fördermaßnahmen der Regierung auch die Stärkung der Zivilgesellschaft, des Engagements der Bürger, eine wichtige Rolle spielt.

Wir alle müssen uns heute von der Bequemlichkeit des Wegsehens verabschieden, ob Schüler oder Rentnerin, Busfahrer oder Bürgermeisterin. Wir müssen uns im Alltag äußerst aufmerksam und couragiert verhalten, rassistischen Sprüchen widersprechen, auch wenn wir gar nicht selbst angesprochen werden, nirgends die rechten Symbole und dumpfen Parolen kommentarlos dulden, weder im Beruf noch auf der Straße, und schon gar nicht in Schulen, den Jugendclubs oder gar zu Hause im Kinderzimmer.

Auch bei gewalttätigen Übergriffen müssen wir Courage zeigen, nicht tollkühn, sondern überlegt. Jeder kann schnell die Polizei zur Hilfe rufen, den Straßenbahnschaffner alarmieren, die Notbremse in der Bahn ziehen oder den Aufsichtslehrer zum Ort des Geschehens holen. Und gemeinsam mit anderen kann man einiges erreichen, darum fordern Sie in einer solchen Situation die Umstehenden zum gemeinsamen Handeln gegen rechte Gewalt auf.

Wer Kinder hat, darf vor der rechten Jugendkultur nicht einfach kapitulieren. Bringen Sie Ihre Kinder mit ausländischen Kindern zusammen - dafür muss man nicht unbedingt ins Ausland reisen, in jeder deutschen Stadt gibt es ausländische Kultur- und Begegnungsangebote. Suchen Sie auch das Gespräch mit ihnen über die Zeit des Nationalsozialismus, schaffen Sie direkte Bezüge zu dieser Zeit, indem Sie Ihren Kindern erzählen, was diese Epoche für Ihre Eltern und Großeltern, deren Freunde, Mitbürger und Heimat für verheerende Folgen hatte.

Ermuntern Sie Kinder und Lehrer, in der Schule über Toleranz, Demokratie und Welt-Offenheit zu diskutieren. Vielerorts gibt es Netzwerke und Bündnisse gegen Rechts. Jeder sollte sich genau überlegen, ob er nicht eigentlich doch die Zeit hat, sich aktiv in diese Bewegung für Demokratie und Toleranz einzubringen. Denn eines steht fest: Gebraucht wird Ihr langer Atem, auch nach der Sommerlochdebatte.

Was müssen die Bürger leisten[um der re]

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