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FSV Zwickau: Rechtsradikale Gesänge im Stadion

Rechtsradikale Gesänge im Fußballstadion des FSV Zwickau werden ein Nachspiel haben: Die Polizei ermittelt gegen unbekannt, nachdem am vergangenen Freitagabend beim Spiel des einheimischen Fußball-Oberligisten gegen Erzgebirge Aue II von den Rängen „Terrorzelle Zwickau – olé, olé, olé“ sowie „NSU“ skandiert worden war.

Die Begriffe spielen auf die rechtsextreme Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ an, deren drei Führungsfiguren seit 2008 in Zwickau gewohnt hatten.

Der FSV Zwickau reagierte mit Entrüstung und Besorgnis auf die Vorfälle. „Mit den Sicherheitskräften gemeinsam jene Brandstifter ausfindig zu machen, um entsprechende Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch zu stellen, gehört zur vorrangigen Aufgabe des Vorstandes in diesen Tagen“, teilte der Verein mit. Nach Informationen des MDR soll auch der Sprechchor „Wismut Aue – Jude, Jude, Jude“ sowie das antisemitische U-Bahn-Lied zu hören gewesen sein. „Ich persönlich habe das U-Bahn-Lied gehört. Es gab allerdings auch Fans, die sich mit deutlichen Worten dagegen gewandt haben“, sagte Michael Voigt vom Fanprojekt Zwickau dem MDR. Voigt kritisierte in dem Zusammenhang auch den Verein. Dieser habe seine Hinweise über die rechte Gefahr abgetan: „Die haben zu mir gesagt, ich würde das Problem des Rechtsextremismus zu sehr aufbauschen.“ Der Verein teilte mit,

er verwahre sich „mit Nachdruck gegen jedwede Form politisch motivierten Extremismus in unserer Gesellschaft“. In Erklärungsnot dürfte den FSV aber ein kursierendes Video bringen. Medienberichten zufolge zeigt es, wie die Mannschaft in der Kabine geschlossen „Sieg“ brüllt, ein Einzelner aber im Anschluss ein mit Gelächter kommentiertes „Heil“ ruft. (Tsp/dapd)

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