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Politik: Rechtsruck in der Schweiz Nach Wahlsieg: SVP will ihren Anführer in der Regierung haben

Im Zeichen einer ungewohnten Wirtschaftskrise haben die Schweizer der Partei des nationalkonservativen Milliardärs Christoph Blocher einen klaren Sieg bei den Parlamentswahlen beschert: Laut ersten Hochrechnungen des Schweizer Fernsehens vom Sonntagabend legte die Schweizerische Volkspartei (SVP) in der Gunst der Urnengänger um rund fünf Prozent zu. Damit ist die SVP mit über 27 Prozent eindeutig die stärkste politische Kraft im Land.

Im Zeichen einer ungewohnten Wirtschaftskrise haben die Schweizer der Partei des nationalkonservativen Milliardärs Christoph Blocher einen klaren Sieg bei den Parlamentswahlen beschert: Laut ersten Hochrechnungen des Schweizer Fernsehens vom Sonntagabend legte die Schweizerische Volkspartei (SVP) in der Gunst der Urnengänger um rund fünf Prozent zu. Damit ist die SVP mit über 27 Prozent eindeutig die stärkste politische Kraft im Land. Und die SVP wird die größte Fraktion in der größeren Kammer des Parlaments, dem Nationalrat, aufbieten. Blocher sagte: „Ich bin mehr als zufrieden.“ Jetzt fordert die SVP, dass Blocher in die Regierung des Landes aufrücken soll – das berichtete der Zürcher „Tages-Anzeiger“.

Teilweise gute Gewinne konnten laut den Hochrechnungen auch die Sozialdemokraten (SP) sowie die Grünen verbuchen. Eine Schlappe mussten die beiden großen Parteien der Mitte, die Freisinnigen (FDP) und Christlich-Demokratischen (CVP), einstecken. Beobachter sprachen von einer „Polarisierung“ der politischen Landschaft: Die Ränder seien gestärkt worden.

Bislang nimmt die SVP im siebenköpfigen Kabinett in Bern nur einen Sitz ein. Die drei anderen Regierungsparteien bekleiden je zwei Posten. Die Sozialdemokraten, die Freisinnigen (FDP) und die Christlich-Demokratischen (CVP) konnten nach der letzten Wahl dieses traditionelle Arrangement von 1959 retten, obwohl die SVP schon damals eine hauchdünne relative Mehrheit gewann. Falls die SVP einen zweiten Sitz in der Regierung erstreitet, dürfte eine konservativere Ausrichtung des Bundesrates die Folge sein. Die Wähler wollen vor allem Antworten auf die Rezession sehen: mehr Arbeitslose, Pleitenrekord und eine stark gewachsene Verschuldung werfen Schatten auf das einstige Musterland.

Jan Dirk Herbermann

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