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Regensburger Rede: Papst bedauert Äußerungen

Papst Benedikt XVI. hat sein Bedauern über die umstrittenen Äußerungen über den Islam bekundet. Seine Rede sei falsch interpretiert worden.

Rom - Radio Vatikan zitierte den neuen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone mit den Worten, der Papst bedauere "zutiefst", dass seine Rede an der Regensburger Universität missverstanden worden und als für Muslime beleidigend erschienen sei. Benedikt XVI. hoffe, dass man gemeinsam diesen "schwierigen Moment" überwinde und seine Worte richtig verstanden werden mögen.

Bertone verwies auf die Konzilserklärung "Nostra Aetate", in der es heißt, dass die Kirche mit Wertschätzung von den Muslimen rede. Christen und Muslime sollten Wege der Versöhnung suchen und lernen, so zu leben, dass jeder die Identität des anderen respektiere.

Moslembruderschaft: Bedauern unzureichend

Die einflussreiche Moslembruderschaft in Ägypten kritisierte die Äußerungen von Papst Benedikt XVI. als unzureichend. Es "handelt sich nicht um eine Entschuldigung" an die Moslems, erklärte Führungsmitglied Abdel Moneim Abul Futuh. Der Papst habe einen Fehler begangen, "er muss ihn anerkennen und sich entschuldigen".

In den vergangenen Tagen war in vielen islamisch geprägten Ländern, aber auch bei muslimischen Verbänden in Deutschland Unmut über den Vortrag des Papstes vom Dienstag laut geworden. Darin zitierte Benedikt XVI. den byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaeologus (1350-1425) unter anderem mit dem Satz: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat - und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten."

Bertone erklärte hierzu, der Papst habe sich "in keinster Weise" die Meinung des byzantinischen Herrschers zu Eigen machen wollen. Vielmehr habe der Papst das Beispiel im akademischen Kontext verwendet, um seine klare Ablehnung jeglicher religiös motivierter Gewalt zu unterstreichen, gleich von welcher Seite sie ausgehe.

Erdogan forderte Entschuldigung

Zuletzt hatte auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan eine Entschuldigung von Benedikt XVI. gefordert. Was Benedikt über den Propheten Mohammed gesagt habe, sei "hässlich und unglücklich" und "nicht hinnehmbar", sagte Erdogan nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Anadolu. Benedikt habe nicht wie ein Geistlicher gesprochen, sondern wie ein Politiker, kritisierte Erdogan. (tso/AFP/ddp)

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