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Rom: Brutaler Übergriff: Italiener zünden Inder an

Neue Rassismus-Vorwürfe in Italien: In Nettuno bei Rom haben drei Jugendliche am Wochenende einen Immigranten zusammengeschlagen und in Brand gesteckt.

Bei dem 35-jährigen Opfer, das mit schweren Verbrennungen auf der Intensivstation liegt, handele es sich um einen Obdachlosen indischer Nationalität, berichteten italienische Medien am Montag. Sie hätten sich nach einer durchtanzten Nacht "noch amüsieren" wollen, begründeten die drei Italiener im Alter von 16, 19 und 28 Jahren ihre Tat kurz nach ihrer Festnahme am Sonntagabend.

Die Carabinieri sehen "unmäßigen Genuss von Alkohol und Drogen" als Ursache der "furchtbaren" Tat. "Es handelt sich um drei 'Hohlköpfe', was die Sache nicht besser macht", erklärte General Vittorio Tomasone. Politiker von rechts und links sprachen hingegen von einem "hässlichem Klima aus Intoleranz und Hass". Bei der Festnahme von sechs Rumänen, die im nahe gelegenen Guidonia eine brutale Gruppenvergewaltigung verübt hatten, war es in der vergangenen Woche fast zu einem Volksaufstand gekommen. Die Festgenommenen wären um ein Haar von der Menge gelyncht worden.

Das Problem der illegalen Einwanderung lasse sich nicht mit Intoleranz lösen, appellierte der Präsident der nationalen Antimafia- Kommission, Giuseppe Pisanu, an die Regierung von Silvio Berlusconi. Italiens Innenminister Roberto Maroni von der Regierungspartei Lega Nord war in den vergangenen Wochen wegen der von ihm angekündigten Massenabschiebungen wiederholt international kritisiert worden. An den italienischen Küsten strandeten im vergangenen Jahr 36.500 Bootsflüchtlinge. (sba/dpa)

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