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Politik: Ruanda-Tribunal fortgesetzt

Mumaßlicher Drahtzieher des Völkermords erscheint vor Gericht

Nairobi/Arusha (dpa). Der Prozess gegen einen mutmaßlichen Drahtzieher des Völkermords in Ruanda ist am Montag in der tansanischen Stadt Arusha fortgesetzt worden. Der ehemalige Oberst der ruandischen Armee, Theoneste Bagosora, erschien nach mehrmonatiger Prozessverzögerung vor dem internationalen UN-Tribunal zur Aufarbeitung des Völkermords, ICTR. Um die Bedeutung des Prozesses hervorzuheben, führe UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte selbst das Anklageteam, erklärte ein ICTR-Sprecher.

Bagosora soll an der Planung des Völkermords beteiligt gewesen sein, bei dem zwischen April und Juli 1994 rund 800 000 Angehörige des Tutsi-Stammes und moderate Hutus ums Leben kamen. Bagosora und drei weitere angeklagte ehemalige Offiziere sollen Soldaten und Hutu-Milizen zu den Massakern aufgefordert haben. 1993 soll Bagosora nach Zeugenaussagen die Friedensverhandlungen zwischen ruandischen Tutsis und Hutus in Arusha mit den Worten verlassen haben, er gehe zurück nach Ruanda, „um die Apokalypse vorzubereiten“. Nach dem mysteriösen Abschuss des Flugzeugs des ruandischen Präsidenten Juvenal Habyarimana im April 1994 soll Bagosora die Kontrolle über die Armee übernommen haben.

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