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Indien will mit einem Raketentest vor allem China beeindrucken.

© AFP

Rüstung: Indien testet atomwaffenfähige Langstreckenrakete

Am frühen Donnerstagmorgen hat Indien eine Langstreckenrakete getestet, die mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden kann. Ob der Test erfolgreich war, ist noch unklar. Aber der Adressat des Tests ist klar: China.

Indien hat am Donnerstag eine neue atomwaffenfähige Langstreckenrakete getestet. Die 17 Meter lange und 50 Tonnen schwere Rakete vom Typ Agni V mit einer Reichweite von mindestens 6400 Kilometern sei um 08.05 Uhr Ortszeit (04.35 MESZ) von einem Testgelände vor der Küste des östlichen Bundesstaates Orissa abgefeuert worden, verlautete aus Militärkreisen. Es werde einige Zeit dauern, um zu beurteilen, ob der Test erfolgreich gewesen sei, hieß es.

Mit der Interkontinental-Rakete Agni-V könne Indien erstmals die chinesischen Städte Peking und Schanghai erreichen, berichteten indische Fernsehsender. Die Regierung hatte die Rakete, die mit einem atomaren Sprengkopf bestückt werden kann als wichtigen Meilenstein bei ihren Bemühungen bezeichnet, ein Gegengewicht zur chinesischen Dominanz in der Region zu setzen. "Es wird ein Quantensprung für Indiens strategische Fähigkeiten", sagte ein Sprecher der Organisation für Forschung und Entwicklung im Verteidigungssektor vor dem Start.

Ein erfolgreicher Test wäre ein bedeutender Fortschritt für die Atommacht Indien, die derzeit massiv in Rüstung und die Modernisierung ihrer Streitkräfte investiert, insbesondere angesichts der technologisch fortgeschrittenen Raketensysteme Chinas. Die Langstreckenrakete könnte mit ihrer Reichweite Experten zufolge theoretisch jegliche Ziele in China sowie ganz Asien und verschiedenen Ländern Europas treffen. Bislang verfügen nur die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats, China, Großbritannien, Frankreich, Russland und die USA über ausgewiesene ballistische Interkontinentalraketen (ICBM). (dapd/AFP)

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