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Rugova-Nachfolger: Sejdiu neuer Kosovo-Präsident

Der gemäßigte Albanerführer Fatmir Sejdiu ist am Freitag im dritten Wahlgang zum neuen Präsidenten der von den UN verwalteten südserbischen Provinz Kosovo gewählt worden.

Pristina - Der 54-jährige Generalsekretär der LDK, der stärksten Albanerpartei im Parlament, kündigte nach seiner Wahl die Fortsetzung der Politik seines Vorgängers Ibrahim Rugova an, der Ende Januar verstorben war.

Er bekräftigte seinen Willen, das Kosovo in die Unabhängigkeit von Serbien zu führen. «Rugovas Vermächtnis ist der Weg Kosovos in die staatliche Unabhängigkeit», sagte Sejdiu. Das Kosovo wird seit Juni 1999 von den Vereinten Nationen verwaltet und den Frieden sichern internationale von der NATO geführte Truppen.

Ein unabhängiges Kosovo werde in Frieden mit sich selbst und den Nachbarn leben, versicherte er. Mit diesem Ziel vor Augen werde die Provinz mit den UN, der EU und der Kosovo-Kontaktgruppe zusammenarbeiten. Er rief alle Minderheiten auf, zusammen mit den Albanern ein tolerantes Kosovo aufzubauen.

Am 20. Februar sollen in Wien Verhandlungen über den künftigen Status der Provinz beginnen. Diese Gespräche mit Vertretern Serbiens sollen unter UN-Vermittlung geführt werden. Es blieb zunächst unklar, ob Sejdiu auch Leiter der Kosovo-Delegation wird. Serbien lehnt eine Loslösung der Provinz entschieden ab.

Sejdiu, Rechts- und Geschichtsprofessor an der Universität von Pristina und enger Mitarbeiter des LDK-Gründers und ersten Kosovo- Präsidenten Rugova, war der einzige Kandidat. In den ersten zwei Wahlrunden im Parlament in Pristina erhielt Sejdiu zunächst nicht die notwendige Zweidrittel-Mehrheit. Im dritten Wahlgang stimmten 80 der 109 anwesenden Abgeordneten für ihn, 12 dagegen, 17 enthielten sich. Alle 10 Abgeordneten der serbischen Volksgruppe boykottierten die Sitzung. (tso/dpa)

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