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Russland: Ex-Ministerpräsident Gaidar rätselhaft erkrankt

Der frühere russische Ministerpräsident Jegor Gaidar wird im Krankenhaus behandelt, nachdem er bei einer Konferenz in Irland auf rätselhafte Weise erkrankt ist. Anatoli Tschubais vermutet einen Giftanschlag.

London - Gaidar sagte der "Financial Times" am Telefon, er habe am vergangenen Freitag mit einem Mal "gesundheitliche Probleme" bekommen, die sein Leben in Gefahr gebracht hätten. "Bislang hat mir keiner der behandelnden Ärzte erklären können, was mir widerfahren ist." Ihm sei nach dem Frühstück in der Nähe von Dublin plötzlich schlecht geworden; dann habe er sich übergeben müssen und geblutet. Er habe seine Glieder kaum bewegen können. Nach ein paar Stunden sei es ihm aber wieder besser gegangen, und nun fühle er sich "wie neugeboren".

Dem Zeitungsbericht zufolge wird Gaidar in einem Krankenhaus in der russischen Hauptstadt Moskau behandelt. Der frühere Ministerpräsident, der das Amt unter Staatschef Boris Jelzin innegehabt hatte, leitet demnach eine wirtschaftsorientierte Denkfabrik in Moskau und gilt als gemäßigter Kritiker des jetzigen Präsidenten, Wladimir Putin. Sein politischer Weggefährte Anatoli Tschubais äußerte den Verdacht, dass Gaidar vergiftet worden sei; die russische Regierung oder der Geheimdienst hätten damit aber nichts zu tun.

Am Donnerstag vergangener Woche war der frühere russische Spion Alexander Litwinenko in einem Londoner Krankenhaus gestorben, nachdem er mit radioaktivem Polonium 210 vergiftet worden war. (tso/AFP)

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