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Karinna Moskalenko

© AFP

Russland: Giftanschlag auf russische Anwältin?

Die russische Menschenrechtsaktivistin und Anwältin Karinna Moskalenko ist möglicherweise Opfer eines Giftanschlags geworden.

Straßburg/Moskau - Die russische Menschenrechtsaktivistin und Anwältin Karinna Moskalenko ist möglicherweise Opfer eines Giftanschlags geworden. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Straßburg am Dienstag auf Anfrage mitteilte, ergab eine Analyse, dass es sich bei einer im Wagen der 53-Jährigen gefundenen Substanz um Quecksilber handeln könnte. Es seien weitere Untersuchungen angeordnet worden. Moskalenko hat ein Büro in Straßburg und vertritt regelmäßig Russen und Tschetschenen, die vor dem dortigen Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen Moskau klagen. Die Juristin ist Mitbegründerin der Organisation „Zentrum für internationalen Schutz“ in Moskau. Zu ihren prominentesten Mandanten zählen Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow und der inhaftierte ehemalige Jukos-Manager Michail Chodorkowski.

Moskalenko sagte, ihr Mann habe am Montag in ihrem Auto eine Substanz entdeckt, die an Quecksilber erinnere. Sie fühle sich „immer schlechter“, und auch ihren Kindern gehe es nicht gut. Sie habe sich am Dienstagvormittag in einem Straßburger Krankenhaus untersuchen lassen. Nähere Angaben wollte sie zunächst nicht machen. Sie warte erst die Schlussfolgerungen der französischen Ermittler und die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung ab, sagte die Russin.

Moskalenko sollte am Mittwoch in Moskau an ersten Anhörungen im Prozess über den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja teilnehmen. Dies könne sie nun nicht, sagte Anna Stawizkaja, eine Anwältin von Politkowskajas Familie. Nach ihren Angaben klagte Moskalenko über Schwindel, Übelkeit und tränende Augen. Stawizkaja schloss nicht aus, dass ihre Kollegin vor dem Prozess eingeschüchtert werden sollte. AFP

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