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Russland: Moskau jagt Öl-Milliardär

Ex-Russneft-Chef Gutserijew soll Steuern hinterzogen haben. Die Polizei hat nun einen internationalem Haftbefehl erlassen. Hat der Kreml es aus politischen Gründen auf Gutserijew abgesehen?

Der Öl-Milliardär werde wegen Steuerhinterziehung gesucht, Interpol sei eingeschaltet worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. Jedes Land, in dem sich Gutserijew aufhalte, müsse ihn an Russland ausliefern. Der Unternehmer hatte sich Ende Juli als Opfer einer "beispiellosen Hetzjagd" der Steuer- und Justizbehörden bezeichnet und war als Chef des Konzerns, eines der zehn größten Ölförder-Unternehmen in Russland, zurückgetreten.

Gutserijew gilt seit vergangenem Jahr als Feind des Kremls, als er vor dem offiziellen Bankrott und der Versteigerung des einst mächtigsten Ölkonzerns Russlands, Jukos, von dessen Gründer Michail Chodorkowski ein Ölfeld kaufte. Jukos war 2006 bankrott erklärt worden. Der seit 2003 inhaftierte Chodorkowski verbüßt nach seiner Verurteilung im Herbst 2005 wegen Betrugs und Steuerhinterziehung eine mehrjährige Haftstrafe in Sibirien. Das Vorgehen gegen den Öl-Giganten Jukos gilt als Racheakt des Kremls, weil Chodorkowski Oppositionelle im Land finanziell unterstützt hatte. Auch Gutserijew hatte aus seinen politischen Ambitionen zuletzt keinen Hehl gemacht. (mit AFP)

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