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Russland: Schlagstöcke gegen Blumen

Die russischen Parlamentswahlen werfen ihre Schatten voraus: In St. Petersburg nahmen Sondereinheiten der Polizei heute mehrere Dutzend Regierungskritiker fest. Gestern hatte es Kremlkritiker und Ex-Schachweltmeister Garry Kasparow getroffen.

Unter den in St. Petersburg festgenommenen Regierungskritikern ist auch der liberale Politiker Boris Nemzow. Er war am Freitag von der Führung der Partei SPS als Einheitskandidat der Opposition für die Präsidentenwahl im kommenden März vorgeschlagen worden.

Die Petersburger Oppositionsmitglieder waren aus Protest gegen ein Demonstrationsverbot mit Blumen auf die Straße gegangen. Als neben den Demonstranten plötzlich die Fahne einer verbotenen extremistischen Vereinigung entrollt wurde, griffen die mit Schlagstöcken bewaffneten Polizisten zu. Bereits im Vorfeld hatte die Opposition die Befürchtung geäußert, dass es am Sonntag zu Störaktionen durch Provokateure kommen könnte.

Am Samstag war in Moskau bereits der Kremlkritiker und Ex-Schachweltmeister Garry Kasparow bei einer Protestkundgebung festgenommen und zu fünf Tagen Haft verurteilt worden. In Russland wird am 2. Dezember ein neues Parlament gewählt. Dabei tritt Präsident Wladimir Putin als Spitzenkandidat der Regierungspartei Geeintes Russland an. Putin hatte in den vergangenen Tagen der Opposition in einer Wahlkampfrede unterstellt, sie wolle mit Finanzhilfe aus dem Westen den Niedergang Russlands erreichen. (mit dpa)

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