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Politik: Russlands Außenminister Iwanow verweigert Treffen mit Belgrader Oppostionsführern in Moskau

Die serbische Polizei hat am Montag 13 weitere Mitglieder der Studentenorganisation Otpor (Widerstand) festgenommen. Wie einer der Anführer der Organisation, Ivan Marovic, mitteilte, stürmten Polizisten am frühen Morgen die Wohnungen von vier Studenten in Nis und nahmen die Bewohner vorübergehend in Gewahrsam.

Die serbische Polizei hat am Montag 13 weitere Mitglieder der Studentenorganisation Otpor (Widerstand) festgenommen. Wie einer der Anführer der Organisation, Ivan Marovic, mitteilte, stürmten Polizisten am frühen Morgen die Wohnungen von vier Studenten in Nis und nahmen die Bewohner vorübergehend in Gewahrsam. Neun weitere Otpor-Mitglieder seien in Subotica an der Grenze zu Ungarn festgenommen worden. In Moskau kamen indes die Führer der drei größten jugoslawischen Oppositionsparteien mit Regierungsvertetern zusammen, um für ein Ende der Unterstützung für den Belgrader Staatschef Slobodan Milosevic zu werben.

Nach Angaben von Marovic wurden die vier Studenten in Nis nach dreistündigem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem Dutzende Einwohner vor der Polizeiwache gegen die Festnahmen protestiert hatten. Die Belgrader Regierung bezeichnet Otpor als terroristische Vereinigung; täglich werden Mitglieder festgenommen.

Die Oppositionsführer Zoran Djindjic (Demokratische Partei), Vuk Draskovic (Erneuerungsbewegung) und Vojislav Kostunica wurden im Moskauer Außenministerium von Beamten der Regionalabteilung empfangen, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete. Außenminister Igor Iwanow hatte zuvor ein Treffen mit den Politikern mit Verweis auf seinen vollen Terminkallender abgelehnt. Djindjic, Draskovic und Kostunica waren am Sonntag in Moskau eingetroffen.

Russland hat sich über die Lage in Jugoslawien besorgt geäußert, seine Unterstützung für Milosevic aber nicht eingestellt. Anfang des Monats wurde in Moskau der jugoslawische Verteidigungsminister Dragoljub Ojdanic empfangen, der vom Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Kosovo gesucht wird. Iwanow hatte damals erklärt, wegen einer "internen, technischen Panne" sei Ojdanic nicht festgenommen worden.

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