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Politik: …RWE Hamster fälschte

RWE, diese Abkürzung ist noch im Gedächtnis, oder? Die Sache mit Laurenz Meyer, wir erinnern uns.

RWE, diese Abkürzung ist noch im Gedächtnis, oder? Die Sache mit Laurenz Meyer, wir erinnern uns. Peinlich. Und vielleicht liegen noch weitere Meyers in der Schublade; Politiker, mit denen es der Stromkonzern RWE besser gemeint hat, als gut wäre. Es kommt aber noch schlimmer. Nun wirft man RWE auch Umweltfälschung vor. Umweltfälschung?

Vor dem Baubeginn für ein neues Kohlekraftwerk im rheinischen Grevenbroich hat RWE ein Umweltgutachten in Auftrag gegeben. Man kann sich vorstellen, was sie sich in der Konzernkantine über solche Gutachten erzählen: Könnte ja sein, dass eine seltene Ameisenstraße durch den Bauplatz läuft! Da möchte man nicht schuld sein, zumal man eine rotgrüne Landesregierung im Nacken hat. Oder eine noch unentdeckte Rotgrünkehlchenspezies, mit einem weiblichen und einem männlichen Schnabel, die dort unter Aufsicht eines Gleichstellungskehlchens ihr Nest baut! Oder Regenwürmer mit Schnurrbärten wie früher von Jürgen Trittin!

Nein, es sind Hamster. Feldhamster. Sie halten ausgerechnet jetzt, wo der Konzern mit dem Bau seines Kraftwerks beginnen könnte, auf dem Gelände ihren Winterschlaf. Friedlich schlummern sie in ihren Höhlen. RWE hat, zur Verblüffung nicht weniger RWEKenner, durchblicken lassen: Es gibt Wichtigeres, als Kraftwerke zu bauen. Zum Beispiel den ungestörten Schlaf eines Feldhamsters. Wir warten halt, sagen die Konzernleute, bis die Hamster ausgeschlafen haben. Wir werden doch wegen kapitalistischer Gewinnerwartungen keinen Hamster wecken.

Grüne und SPD glauben, dass RWE nicht etwa wahnsinnig geworden ist, sondern einfach das Kraftwerk nicht bauen möchte. Warum viel Geld in ein neues, ein klitzekleines bisschen umweltfreundlicheres Kraftwerk stecken, wenn es die alten auch noch tun? Die Hamster kamen gerade recht – nein, halt, stopp, vielleicht kamen sie gar nicht! Denn angeblich hat RWE Hamsterhöhlen gefälscht und Hamsterattrappen ausgelegt.

Ganz üble Umweltfälschung. Davon handelt auch der neue Roman von Michael Crichton. Da fälschen Umweltschützer die Klimakatastrophe. Gletscher werden gesprengt, um schmelzende Polkappen vorzutäuschen. Dagegen sind getürkte Hamsterhöhlen ein Klacks. Abgesehen von den Fragen: Wie fälscht man eine Hamsterhöhle? Wer baut Hamsterattrappen? Die Hamstermafia? Oder Ex-CDU-General Laurenz Meyer, jetzt, wo er Zeit hat? Fest steht: Umweltschutz und Wirtschaft sind bei RWE kein Widerspruch mehr. uwe

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