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Saudi-Arabien: Über Gott gelästert - Todesurteil

In Saudi-Arabien sitzt ein türkischer Friseur in Haft, weil er in einem Wutanfall auf Gott und den Propheten Mohammed geschimpft haben soll. Ihm droht nun die Enthauptung.

Die Zeitung "Arab News" berichtete, ein Berufungsgericht in der Stadt Mekka werde kommende Woche über den Fall von Sabri Bogday (31) entscheiden. Er war Ende März von einem Gericht in Dschidda wegen Gotteslästerung zum Tod durch das Schwert verurteilt worden. Ein ägyptischer Schneider und ein saudischer Zeuge hatten ihn, nachdem er mit dem Ägypter gestritten hatte, wegen Blasphemie angezeigt.

Die Zeitung berichtete, Bogday habe während einer ersten Anhörung vor Gericht zugegeben, in seinem Friseursalon geflucht und dabei Gott und den Propheten beleidigt zu haben. Später soll er dies jedoch bestritten haben.

Türkisches Außenministerium schaltet sich ein

Der türkische Friseur, der seit 13 Monaten im Gefängnis sitzt, lebt bereits seit elf Jahren in Saudi-Arabien. Seine Frau erklärte gegenüber türkischen Medien, ihr Ehemann kenne die Gesetze des islamischen Königreiches sehr genau. Er hätte deshalb niemals in der Öffentlichkeit auf Gott geschimpft. Der ägyptische Schneider, der nicht vor Gericht erschienen sei, habe gelogen, erklärte sie. Das türkische Außenministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, es kümmere sich um den Fall des Friseurs.

In Saudi-Arabien wurden im vergangenen Jahr 143 Menschen auf Geheiß eines Richters enthauptet. Die Todesstrafe wird in dem islamischen Land meist wegen Mordes oder Drogenschmuggels verhängt. (feh/dpa)

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