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Außer Kontrolle. Millionen Daten wurden bei Sony geklaut.

© Reuters

Datenklau bei Sony: Schaar fordert schärfere internationale Standards

Nach dem millionenfachen Datenklau bei Sony verlangt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz bessere Instrumente, um Daten international zu schützen. Unterdessen sucht Sony nach den Hackern.

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, hat als Konsequenz aus dem riesigen Datenklau beim japanischen Elektronikkonzern Sony schärfere internationale Datenschutz-Standards gefordert. "Ich glaube, wir brauchen hier in diesem Zusammenhang keine anderen Gesetze", sagte er im ARD-Morgenmagazin. "Wir brauchen aber stärkere internationale Instrumente, um den Datenschutz zu gewährleisten." Notwendig sei also ein sehr hohes internationales Datenschutzniveau. Um dies zu erreichen, forderte er auch die Unterstützung der Bundesregierung ein.

Für Sony sieht Schaar neben dem Imageschaden erhebliche wirtschaftliche Risiken als Folge des Datenklaus. "Der Konzern muss haften, wenn hier Schäden eingetreten sind" machte er deutlich. Das Problem sei allerdings im konkreten Fall, wenn etwa unrechtmäßig Abbuchungen von dem Konto eines Verbrauchers vorgekommen sind, nachzuweisen, dass das mit dem Abfluss von Kreditkarteninformationen bei Sony zusammenhänge.

Zuallererst sei es Sache von Sony, eine offene Informationspolitik zu betreiben. Geklärt werden müsse dabei, ob das Unternehmen so schnell wie möglich über das Problem informiert habe. "Wenn die Daten erst einmal weg sind, können sie sehr schnell missbraucht werden", warnte Schaar. Ganz schützen kann sich der Verbraucher nach Schaars Worten vor solchen Fällen generell nicht. "Wirklich verlassen kann man sich nur auf sehr wenig." Offenbar seien solche Anhäufungen von Daten nicht völlig sicher zu machen. Das zeige der Fall Sony. Man könne den Verbraucher nur zu seinem sehr vorsichtigen Umgang mit seinen Daten auffordern, etwa bei der Wahl von Passwörtern. “Da muss man wirklich sehr sensibel sein“, forderte er. Damit könne man immerhin das Risiko vermindern.

Bei Sony war es zu einem der vermutlich größten Hacker-Angriffe in der Geschichte gekommen. Persönliche Daten von etwa 77 Millionen Nutzern der Sony-Spielkonsole Playstation waren nach Angaben des Konzerns gestohlen worden. Jetzt sucht der Konzern mit der Polizei nach den Tätern. Sony arbeite mit den Ermittlungsbehörden zusammen und habe eine "angesehene Technologie-Sicherheitsfirma" engagiert, um eine "vollständige Untersuchung" des Hacker-Angriffs von noch unbekanntem Ausmaß
vorzunehmen, erklärte Sony-Sprecher Patrick Seybold auf der Playstation-Website. "Der arglistige Angriff auf unser System und unsere Kunden ist eine kriminelle Tat, und wir gehen aggressiv vor, um die Verantwortlichen zu finden." (AFP/Reuters)

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