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Politik: Scheue „Manon“ an der Staatsoper

Erst ganz am Schluss kam der große Jubel. Noch zur Pause hatte es nur höflichen Applaus gegeben bei der mit so viel Spannung erwarteten Neuinszenierung von Jules Massenets „Manon“ an der Staatsoper Unter den Linden.

Erst ganz am Schluss kam der große Jubel. Noch zur Pause hatte es nur höflichen Applaus gegeben bei der mit so viel Spannung erwarteten Neuinszenierung von Jules Massenets „Manon“ an der Staatsoper Unter den Linden. Anna Netrebko und Rolando Villazón, das Traumpaar der Oper, hatten im Vorfeld so große Aufmerksamkeit in Berlin auf sich gezogen, dass man für die Premiere tumultartige Begeisterungsstürme erwartet hätte. Lediglich nach Netrebkos großer Arie im 3. Akt kamen die „Bravo“-Rufer zum Zuge. Im übrigen stellte sich die russische Starsopranistin ganz in den Dienst ihrer Rolle als naives Mädchen vom Lande, spielte im 2. Akt sogar barfuß und im wenig ansehnlichen Morgenmantel. Musikalisch überzeugte sie mit ihrem Partner vom ersten Duett an. Sie wirkten sehr verliebt und trafen genau den Tonfall dieser französischen Opéra comique. Auch Daniel Barenboim, der kurzfristig das Dirigat übernommen hatte, zeigte viel Gespür für Massenets Musik. Regisseur Vincent Paterson siedelte die Handlung in einem bunten Hollywood-Ambiente der frühen 50er Jahre an. (Rezension folgt) FH

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