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Politik: Schlaflos

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN In diesen Streiktagen ist ein Funktionärsleben wirklich nicht einfach. Vor allem wenn man zur Metallgewerkschaft gehört.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

In diesen Streiktagen ist ein Funktionärsleben wirklich nicht einfach. Vor allem wenn man zur Metallgewerkschaft gehört. Den ganzen Tag muss man sich komplizierte Streikkonzepte ausdenken und dann wieder bis in die Nacht am Verhandlungstisch sitzen. Die Gewerkschaftsmitglieder warten auf motivierende Durchhalteparolen und die Journalisten hinter den Fernsehkameras auf knackige Formulierungen.

Da ist es nur verständlich, wenn die armen Funktionäre manchmal alles durcheinander bringen. Nachdem IG-Metall-Chef Klaus Zwickel wieder mal am späten Abend mit den Arbeitgebern zusammen gesessen hatte, trat er am Freitagmorgen sichtlich müde vor die Presse. Befragt nach den laufenden Tarifauseinandersetzungen, geriet Zwickel ins Schleudern: „Am Dienstagabend haben wir uns ja in Baden-Württemberg geeinigt“, erinnerte der IG-Metall-Chef, „oder war es am Mittwochabend?“ Zum Glück hatte er seinen Stellvertreter Jürgen Peters dabei, der wusste noch genau Bescheid und konnte Zwickel ins Ohr flüstern: „Mittwoch war es.“ Zwickel entschuldigte sich: „Wir kommen kaum noch zum Schlafen.“ Wenn man die Nacht zum Tage macht, kann man schon mal die Tage durcheinander bringen, ganz klar.

Bei einem anderen Versprecher fragen wir uns jedoch, ob nur die Müdigkeit Schuld war oder doch der berühmte Freud dahinter steckte. Stand im Redemanuskript noch „Die Metall-Taifrunde hat zu einem guten Ergebnis geführt“, so sprach der Gewerkschaftsboss von der „IG-Metall-Tarifrunde". Vielleicht deswegen, weil der Abschluss in Baden-Württemberg tatsächlich eher eine Tarifrunde der Gewerkschaften und nicht der Arbeitgeber war? Cordula Eubel

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