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Politik: Schlappe für Junge in der SPD

Berlin Die Abwahl der 36-jährigen Nina Hauer als Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion wird von ihren Mitstreitern im Netzwerk pragmatischer junger SPD-Abgeordneter als Etappenniederlage im Kampf um die künftige Hegemonie in der SPD bewertet. „Offensichtlich sind wir einigen Altvorderen zu stark geworden, deshalb sollten wir einen auf den Deckel kriegen“, sagte Netzwerk-Sprecher Hubertus Heil dem Tagesspiegel.

Berlin Die Abwahl der 36-jährigen Nina Hauer als Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion wird von ihren Mitstreitern im Netzwerk pragmatischer junger SPD-Abgeordneter als Etappenniederlage im Kampf um die künftige Hegemonie in der SPD bewertet. „Offensichtlich sind wir einigen Altvorderen zu stark geworden, deshalb sollten wir einen auf den Deckel kriegen“, sagte Netzwerk-Sprecher Hubertus Heil dem Tagesspiegel. Teile der Parlamentarischen Linken und die konservativen „Seeheimer“ in der SPD-Fraktion hatten in einer Kampfabstimmung am Montag die „Seeheimer“-Sprecherin Petra Ernstberger gegen Hauer durchgesetzt.

Heil bedauerte, dass dem engeren Fraktionsvorstand nun kein jüngeres Mitglied mehr angehöre. Die ungewöhnliche Zusammenarbeit der beiden politischen Pole bei der Wahl sei „ein Schlag gegen die personelle Zukunft und Erneuerung der Fraktion“. Auch Netzwerk-Sprecherin Kerstin Griese sagte: „Das war ein Angriff gegen die junge Generation.“

Vor zwei Wochen hatte Kanzler Gerhard Schröder anlässlich des fünften Geburtstags der vom Netzwerk herausgegebenen Zeitschrift „Berliner Republik“ süffisant über den angeblich mangelnden Machtwillen der Nachwuchsgruppe gespottet. „Man hat uns vorgeworfen, wir seien nicht bissig und nicht kantig genug“, sagte Heil nun und kündigte an: „Genau das werden die jetzt erleben: Wir lassen uns nicht an die Seite drängen.“ Auf dem SPD-Parteitag im kommenden Jahr würden die Abgeordneten „inhaltlich und personell unseren Anspruch auf die Erneuerung der Partei markieren“.

Etliche Netzwerker klagen intern, Partei- und Fraktionschef Franz Müntefering favorisiere die neue linke Gegengründung „Denkfabrik“, um dem Pragmatikern nicht alleine die Zukunft zu überlassen. Aufmerksam wurde von den Netzwerkern deshalb registriert, dass Müntefering sich vor der Stichwahl am Montag nicht für Hauer eingesetzt hatte. hmt

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