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Europäisches Parlament in Brüssel (Archivbild).

© dpa/Michael Kappeler

Schlechter Zustand der natürlichen Lebensräume: EU einigt sich auf Gesetz zur Wiederherstellung der Natur

Künftig müssen EU-Mitgliedstaaten die Natur auf 20 Prozent der Landesflächen und im Meer wiederherstellen. Zuletzt hatte auch die EVP dem Vorschlag zugestimmt.

Die Europäische Union hat sich am späten Donnerstagabend auf die Verabschiedung eines heftig umstrittenen Gesetzes zur Wiederherstellung geschädigter natürlicher Ökosysteme geeinigt. Demnach verpflichten sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf, bis 2030 Maßnahmen zu ergreifen, die die Natur auf 20 Prozent der EU-Landesflächen und im Meer wiederherstellen.

„Europa verpflichtet sich, die Natur nicht nur zu erhalten und zu schützen, sondern auch wiederherzustellen“, sagte die spanische Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera. Spanien stellt zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft.

„Wir können stolz auf dieses historische Ergebnis sein, das ehrgeizige und für alle praktikable Regeln festlegt“, erklärte Pascal Canfin, Vorsitzender des Umweltausschusses im Europäischen Parlament, im Onlinedienst X, ehemals Twitter.

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Schlechter Zustand der natürlichen Lebensräume in Europa

Der Gesetzesvorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und den EU-Ländern zur endgültigen Genehmigung vorgelegt. Dieser Schritt ist in der Regel wegen vorher vereinbarter Abmachungen eine Formalität.

Wir können stolz auf dieses historische Ergebnis sein, das ehrgeizige und für alle praktikable Regeln festlegt.

Pascal Canfin, Vorsitzender des Umweltausschusses im Europäischen Parlament

Aus EU-Daten geht hervor, dass mehr als 80 Prozent der natürlichen Lebensräume in Europa in einem schlechten Zustand sind. Der neue Gesetzentwurf sieht vor, dass die EU-Staaten bis 2030 Maßnahmen ergreifen, um 30 Prozent der Lebensräume in schlechtem Zustand wiederherzustellen, 60 Prozent bis 2040 und 90 Prozent bis 2050.

Die EU-Regierungen müssten dem Gesetzesvorschlag zufolge gezielte Maßnahmen ergreifen, um die natürlichen Lebensräume in mindestens zwei von drei genannten Bereichen zu verbessern: So sollen die Populationen der Wiesenschmetterlinge vermehrt, wieder Hecken auf landwirtschaftlichen Flächen eingeführt und die Kohlenstoffspeicherung in Böden gefördert werden.

EVP stimmte nach Veränderungen zu

Umweltschützer begrüßten die Einigung zu dem Gesetz, das eine zentrale Säule der Biodiversitätsstrategie der EU darstellt. Die größte Fraktion des Parlaments, die konservative Europäische Volkspartei (EVP), hatte den Vorschlag zuvor abgelehnt und kritisiert, dass der Text die Lebensmittelsicherheit in der EU gefährden und die Möglichkeiten zum Bau von Wind- und Wasserkraftanlagen einschränken würde.

Am Donnerstag wies die EVP auf die „bemerkenswerten Verbesserungen“ des „stark überarbeiteten“ Textes hin, der nicht mehr die ursprünglich geforderte „Verpflichtung zur Renaturierung von zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen“ enthält. (AFP/Reuters)

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