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Vorbei: Rudi Pawelka muss den Vorsitz der Landsmannschaft abgeben. Foto: dpa

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Politik: Schlesier stürzen ihren Vorsitzenden Landsmannschaft wählt Rudi Pawelka ab

Düsseldorf - Die Landsmannschaft der Schlesier hat ihren umstrittenen Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka gestürzt. Bei einer außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung in Düsseldorf am Samstag sei ein Abwahlantrag mit 28 zu 21 Stimmen angenommen worden, sagte Pawelka am Montag.

Düsseldorf - Die Landsmannschaft der Schlesier hat ihren umstrittenen Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka gestürzt. Bei einer außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung in Düsseldorf am Samstag sei ein Abwahlantrag mit 28 zu 21 Stimmen angenommen worden, sagte Pawelka am Montag. Pawelka hatte die Landsmannschaft mit rund 150 000 Mitgliedern 13 Jahre geführt. Kritiker werfen ihm antipolnische und revanchistische Töne vor.

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, erklärte zur Abwahl Pawelkas: „Das zeigt, dass die Landsmannschaft Schlesien sich den Aufgaben der Zukunft mit einer neuen Führung stellen will.“ Ursprünglich sollten bei der Delegiertenversammlung zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt werden, dann aber sei überraschend der Antrag zu seiner Abwahl gestellt worden, sagte Pawelka. Er akzeptiere das Ergebnis. Es sei aber „Nötigung im Spiel gewesen“. Der 73-Jährige wies Vorwürfe zurück, er sei „polenfeindlich und gegen Versöhnung“. Das stimme nicht.

Pawelka hatte im Juni beim Deutschlandtreffen der Schlesier in Hannover von Polen und Tschechien eine Entschuldigung und Entschädigung für die Vertreibung von Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg gefordert. Aus Protest waren zwei Mitglieder des Bundesvorstands sowie der als moderat geltende Präsident der Schlesischen Landesvertretung, Michael Pietsch, zurückgetreten.

Das niedersächsische Innenministerium hatte vor zwei Wochen eine künftige Förderung des traditionellen Deutschlandtreffens von einer „grundsätzlichen Umorientierung des Verbandes und seiner Aktivitäten“ abhängig gemacht. Pawelka will Vorsitzender des Landesverbands Nordrhein-Westfalen bleiben. Er war mehrere Jahre CDU-Ratsherr in Leverkusen. dpa

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