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Politik: Schüler sollen einheitlich geprüft werden

Eisenach. Die Kultusminister der Länder erhöhen nach dem Pisa-Schock den Reformdruck auf die Schulen.

Eisenach. Die Kultusminister der Länder erhöhen nach dem Pisa-Schock den Reformdruck auf die Schulen. Bei ihrer Plenartagung am Donnerstag und Freitag in Eisenach einigten sich die Minister darauf, regelmäßige Qualitätskontrollen auf allen Schulstufen einzuführen. Außerdem sollen bundesweite Bildungsstandards für die Schulen entwickelt werden. Die Überprüfung, ob diese Ziele auch erreicht werden, behalten die Bundesländer aber in ihrer jeweiligen Verantwortung. Mit den Bildungsstandards sollen für wichtige Fächer wie Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen und Naturwissenschaften einheitliche Aufgaben entwickelt werden. Angestrebt wird eine Ländervereinbarung über diese Standards „an ausgewählten Schnittstellen“ der Schule, also dem Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen oder dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe nach Klasse 10.

Bildungsstandards geben Musteraufgaben vor, die ein Schüler einer bestimmten Klasse lösen können muss. Bisher beschrieben die Lehrpläne nur den Weg zu solchen Lernzielen. Die schon seit den achtziger Jahren bestehende Vereinbarung der Kultusministerkonferenz über einheitliche Prüfungsanforderungen zum Abitur sollen außerdem weiterentwickelt werden, ebenso die Abmachung über den mittleren Bildungsabschluss.

Berlins Schulsenator Klaus Böger (SPD) wertete den Beschluss als „Quantensprung“. Die Verbindung von Qualitätskontrollen und gemeinsamen Zielen sei eine nationale Qualitätsentwicklung in föderaler Verantwortung. Die Überprüfungen sollen in der Grundschule beginnen und in den Klassen 5 und 7 fortgesetzt werden. Damit wollen die Minister erreichen, dass Mängel früh entdeckt und noch ausgeräumt werden können.

Bayerns Schulministerin Monika Hohlmeier (CSU) sagte, die Union strebe mit der bundesweiten Verständigung über gemeinsame Bildungsstandards einen Beitrag zu mehr Schulqualität an. Der DGB übte Kritik. Wenn den Ministern zum schlechten Abschneiden Deutschlands in der Pisa-Studie nicht mehr einfalle, als Schüler schon in der Grundschule auf Leistung zu trimmen, „dann haben die Schulminister nicht verstanden, worauf es künftig ankommt“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock in Berlin. Bärbel Schubert

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