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Schweden: Mehrere Atomreaktoren heruntergefahren

Nach einer Panne im Atomkraftwerk Forsmark hat Schweden mehrere andere Meiler vom Netz genommen. Die Sicherheit könne nicht mehr gewährleistet werden, hieß es. Die Regierung will nun die Vorfälle in Forsmark untersuchen.

Stockholm - Aus Sicherheitsgründen sind in Schweden mehrere Atomreaktoren heruntergefahren worden. Wie der Betreiber des 200 Kilometer südlich von Stockholm gelegenen AKW Oskarshamn mitteilte, wurden zwei der drei dortigen Atommeiler vom Netz genommen, weil ihre Sicherheit nicht gewährleistet sei. Ein Sprecher der Betreiberfirma OKG sagte im schwedischen Radio, damit werde die Konsequenz aus einer Panne in einem anderem AKW in der vergangenen Woche gezogen. In der Anlage von Forsmark hatte ein Stromausfall dazu geführt, dass ebenfalls zwei Reaktoren vom Netz genommen werden mussten. Anschließend wurde von verschiedenen Seiten der Vorwurf erhoben, dass ein Atom-Unglück nur durch reines Glück vermieden worden sei.

Es sei nicht gesichert, dass ein Vorfall wie in Forsmark in Oskarshamn vermieden werden könne, sagte der OKG-Sprecher. Deshalb sollten nun die möglichen Anweisungen der Behörden zur Verbesserung der Sicherheit abgewartet werden. Nach Angaben der schwedischen Nachrichtenagentur TT will Umweltministerin Lena Sommestad voraussichtlich eine Sicherheitsprüfung aller schwedischen Atomreaktoren veranlassen, sobald eine von der Regierung eingeleitete Untersuchung des Vorfalls in Forsmark abgeschlossen ist.

Schweden hat im Zuge seines geplanten Ausstiegs aus der Atomenergie seit 1999 bereits zwei seiner zwölf Atomreaktoren komplett geschlossen. Wie aus einer jüngst veröffentlichten Umfrage hervorgeht, will jedoch eine wachsende Zahl der Bürger an der Atomtechnologie festhalten. Fast die Hälfte des schwedischen Strombedarfs wird derzeit von Atomanlagen gedeckt. (tso/AFP)

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