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Politik: Schweigen bis ins Grab

Diese Woche war in Rom die Zeit „der Stille und des Gebets“. Bereits zwei Tage nach der Beisetzung von Johannes Paul II.

Diese Woche war in Rom die Zeit „der Stille und des Gebets“. Bereits zwei Tage nach der Beisetzung von Johannes Paul II. hatten sich die zum Konklave angereisten Kardinäle verpflichtet, keine Interviews mehr zu geben. Seither kommt das Kardinalskollegium täglich hinter verschlossenen Türen zusammen, um alles vorzubereiten. Die Auslosung der Zimmer in dem Gästehaus St. Marta, wo die Purpurträger während des Konklaves wohnen, hat bereits stattgefunden. Auf das Dach der Sixtinischen Kapelle wurde ein hoher Schornstein montiert – für den weißen Rauch, wenn ein neuer Papst gewählt ist.

Doch nicht nur die Kardinäle, auch alle Mitarbeiter des Vatikans, die mit den Purpurträgern in Kontakt kommen, sind zum Schweigen bis ins Grab verpflichtet. „Alle Angestellten des nächsten Konklaves, Geistliche ebenso wie Laien, müssen den vorgeschriebenen Eid leisten und unterzeichnen“, teilte der Vatikan mit. Dazu gehörten die Fahrer der Minibusse, die die Kardinäle vom Gästehaus Santa Marta in die Sixtinische Kapelle chauffieren, ebenso wie Putzfrauen und Küchenpersonal, Fahrstuhlführer, Mediziner, Haustechniker und Beichtväter. Vatikankämmerer Eduardo Martinez Somalo nahm ihnen zusammen mit zwei Zeremonienmeistern am Freitag um 17 Uhr den Eid ab. Zur Wahl eines Nachfolgers für Papst Johannes Paul II. wurde der Bezirk für das Konklave erstmals auf den gesamten Vatikan ausgeweitet. Früher mussten die Kardinäle in engen Zellen direkt neben der Sixtinischen Kapelle wohnen und wurden zwischen den Wahlgängen eingeschlossen.

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