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Politik: Sehnsucht nach Glasnost

Michail Gorbatschow, letzter Staatschef der Sowjetunion, fragt sich, warum die russische Regierung nicht sofort über das bei der Befreiung der Moskauer Geiseln verwendete Gas informiert hat. „Warum hat man es nicht gleich gesagt – das muss unbedingt beantwortet werden“, sagte Gorbatschow bei einer Konferenz des DeutschRussischen Forums in Berlin.

Michail Gorbatschow, letzter Staatschef der Sowjetunion, fragt sich, warum die russische Regierung nicht sofort über das bei der Befreiung der Moskauer Geiseln verwendete Gas informiert hat. „Warum hat man es nicht gleich gesagt – das muss unbedingt beantwortet werden“, sagte Gorbatschow bei einer Konferenz des DeutschRussischen Forums in Berlin. „Wie konnten sich die Terroristen so vorbereiten, wie kamen sie ins Theater, und wo war der Geheimdienst?“ – auch das müsse geklärt werden. Auf die Frage, ob die durch ihn eingeführte Politik der Öffnung und Information früher besser funktioniert habe, wollte der Wegbereiter von Glasnost aber nicht eingehen. Stattdessen betonte Gorbatschow, ganz Russland habe völliges Verständnis für das Handeln der Regierung. Präsident Wladimir Putin habe die Wahl zwischen „einer schlechten und einer katastrophalen Situation“ gehabt. Die Geiselnehmer seien nicht zu Verhandlungen bereit gewesen, alles habe dafür gesprochen, „dass sie mit Erschießungen beginnen“. Den Einsatz von Gas, durch das über hundert Geiseln gestorben waren, rechtfertigte Gorbatschow damit, dass es bei der Stürmung des Theaters „um Sekunden“ gegangen sei. cir

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