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Serbien: Wähler entscheiden über den Kurs ihres Landes

Heute wird gewählt in Serbien. Die Abstimmung gilt als Entscheidung über den künftigen Kurs des Balkanstaates. Ob sich das Land künftig Richtung EU oder Richtung Russland wendet, könnte an wenigen zehntausend Stimmen hängen.

Die Präsidentenwahlen in Serbien haben mit einer regen Beteiligung der 6,7 Millionen Wahlberechtigten begonnen. Bis 10 Uhr hätten 9,6 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben, berichtete die staatliche Wahlkommission in Belgrad. Die Wahlbeteiligung liege damit ähnlich hoch wie in der ersten Runde vor zwei Wochen, als am Ende 61 Prozent abgestimmt hatten.

Bei der Stichwahl am Sonntag sollen die Bürger zwischen Amtsinhaber Boris Tadic und Oppositionsführer Tomislav Nikolic entscheiden. Der liberal eingestellte Tadic steht für eine prowestliche Politik und will sein Land in die EU und die NATO führen. Der extreme Nationalist Nikolic strebt die Abkehr von Europa und ein enges Bündnis mit Russland an. "Serbien wählt heute sein Schicksal", titelte die Belgrader Zeitung "Blic". Es wird ein äußerst knappes Ergebnis mit einem Unterschied von nur wenigen zehntausend Stimmen erwartet.

Die USA und die EU stehen offen auf der Seite von Tadic. Brüssel will nach einem Tadic-Sieg schon am kommenden Donnerstag ein Abkommen unterschreiben, in dem Serbien Erleichterungen im Umgang mit der EU eingeräumt werden. Viele EU-Länder sehen diesen Vertrag als Anreiz und „Belohnung“ für das sogenannte demokratische Lager in Serbien.

Die Wahllokale sind bis 20.00 Uhr geöffnet. Erste Hochrechnungen sind für 22.00 Uhr angekündigt. (nim/dpa)

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