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Salafisten demonstrieren im September 2013 in Frankfurt am Main. Seitdem hat die Bewegung zahlreiche neue Anhänger gewonnen.

© dpa

Etwa 7000 Islamisten in Deutschland: Sicherheitskreise: Salafisten-Szene wächst rasant

Sicherheitsexperten gehen von einer rasant wachsenden Salafistenszene in Deutschland aus. Etwa 7000 Personen werden derzeit der radikalislamischen Gruppe zugerechnet - nicht alle sind gefährlich.

Von Frank Jansen

Die radikalislamistische Szene der Salafisten in Deutschland ist nach Informationen des Tagesspiegels im vergangenen Jahr rasant gewachsen. Für 2014 sei eine Zunahme auf 7000 Personen zu verzeichnen, hieß es in Sicherheitskreisen. Das sind 1500 mehr als 2013 und bedeutet einen Anstieg um 27 Prozent. Damit bleibt der Trend der vergangenen Jahre ungebrochen. Für 2012 hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz 4500 Salafisten gemeldet, 2011 waren es 3800.

Sicherheitsexperten sehen die Entwicklung mit großer Sorge. Das salafistische Spektrum gilt als gefährlich, weil es die meisten islamistischen Terrorverdächtigen hervorbringt. Experten betonen, nicht alle Salafisten seien militant, doch die Dschihadisten, die in den syrischen Bürgerkrieg reisen, stammten nahezu ausschließlich aus salafistischen Milieus. Das gelte auch für Terrorverdächtige, die in Deutschland aktiv werden, wie der mutmaßliche Bombenleger von Bonn.

Der Konvertit Marco G. soll laut Anklage der Bundesanwaltschaft im Dezember 2012 einen Sprengsatz auf dem Hauptbahnhof der rheinischen Stadt abgestellt haben, der nur zufällig nicht explodiert sei. Marco G. muss sich derzeit mit drei weiteren Salafisten vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Die vier sollen im März 2013 geplant haben, den Vorsitzenden der islamfeindlichen Partei Pro NRW, Markus Beisicht, zu erschießen.  

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