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Sicherheitspolitik: Kannten Piraten Taktik der GSG 9?

Die Piraten an Bord des Anfang April gekaperten deutschen Frachters "Hansa Stavanger" sind einem Bericht des "Focus" zufolge über die geheime Einsatztaktik der Eliteeinheit GSG 9 informiert gewesen.

München - Der US-Geheimdienst NSA habe aufgrund abgehörter Gespräche der Seeräuber erfahren, dass die Piraten über Pläne zur Erstürmung des Schiffes im Bilde gewesen seien, berichtete das Magazin am Samstag vorab unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.

Die Seeräuber hätten daraufhin das Wachpersonal an Bord des Frachters von sechs auf 35 Männer verstärkt. Die entführten Seeleute, darunter fünf Deutsche, wurden „Focus“ zufolge unter Deck in verschiedene Räume eingesperrt. Diese Umstände hätten einen Überraschungsangriff der GSG 9 verhindert, berichtete der „Focus“.

Ein ranghoher Marine-Offizier kritisierte in dem Magazin das Verhalten der GSG-9-Kräfte vor Ort: Die Elitepolizisten hätten von ihrem Quartier in Mombasa aus „ungeniert und über ungeschützte Leitungen“ zu Hause angerufen.

Die Europäische Union prüft unterdessen eine mögliche Ausweitung ihrer vor sechs Monaten gestarteten Marinemission gegen Piraten. Die Außen- und Verteidigungsminister wollen nach Diplomatenangaben am Montag in Brüssel beraten, ob das Operationsgebiet von „Atalanta“ vor der Küste Somalias in Richtung Seychellen ausgeweitet werden kann. AFP

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