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Simbabwe: Mugabe erzwingt Neuauszählung der Stimmen

Knapp zwei Wochen nach den Wahlen in Simbabwe steuert das afrikanische Krisenland auf einen Konflikt zu. Präsident Mugabe möchte keine gemeinsame Regierung mit der Opposition bilden - die wiederum lehnt eine Stichwahl ab. Jetzt werden Stimmen neu ausgezählt.

Obwohl weiterhin keine offiziellen Ergebnisse der Präsidentenwahl bekannt gegeben wurden, lehnte die Regierung von Präsident Robert Mugabe ein Angebot der Opposition für eine Regierung der nationalen Einheit ab. Nur das - weiterhin unbekannte - Wahlergebnis könne Aufschluss über eine Regierungsbildung geben, und das deute auf eine Stichwahl hin. Die Opposition lehnt das aber ab, da sie ihren Kandidaten Morgan Tsvangirai als Wahlsieger sieht.

Justizminister Patrick Chinamasa betonte nach Angaben des südafrikanischen Rundfunks vom Donnerstag, die Wahlkommission habe die erneute Auszählung von fünf Wahlkreisen akzeptiert. Mugabes Zanu-PF-Partei hatte bei der Parlamentswahl erstmals seit 28 Jahren die Mehrheit an die Opposition verloren. Die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) hatte erklärt, eine solche Neuauszählung sei verfassungswidrig und auf eine umgehende Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Präsidentenwahl gedrängt.

Während die Nachbarländer am Samstag auf einem Krisengipfel des regionalen Staatenbundes SADC in Sambia über die Simbabwe-Krise beraten wollen, berichteten am Donnerstag die ersten von ihren Höfen vertriebenen weißen Farmer über ihr Schicksal. "Es sieht so aus, als ob es im Land einiges an Chaos gibt", sagt der Farmer Bryan Smith. Er lebt mit seiner Familie nach ihrer Vertreibung durch radikale Mugabe-Anhänger in einem Versteck in Harare. Bei den Besetzern habe es sich vor allem um junge Leute gehandelt. (mhz/dpa)

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