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Somalia: Islamisten setzen Ultimatum

Die islamistischen Milizen in Somalia haben den äthiopischen Soldaten im Land ein einwöchiges Ultimatum für einen Abzug gesetzt. Sollten sich die Truppen nicht zurückziehen, droht laut Islamisten ein "Blutbad".

Mogadischu - "Von heute an müssen alle Äthiopier Somalia verlassen, ansonsten werden sie verantwortlich sein für das Blutbad, das folgt", sagte der Sicherheitschef des Obersten Islamischen Rats, Yusuf Mohamed Siad, in Mogadischu. Die Islamisten werfen Äthiopien vor, tausende Soldaten zum Schutz der somalischen Übergangsregierung in Baidoa entsandt zu haben. Äthiopien weist diesen Vorwurf zurück und hat nach eigenen Angaben mehrere hundert Militärberater und Ausbilder zum Aufbau einer somalischen Armee entsandt.

Nach Angaben eines örtlichen Kommandeurs befinden sich die Milizen derzeit unweit der Region Beynulay, rund 25 Kilometer östlich des Sitzes der international anerkannten Übergangsregierung in Baidoa. Beynulay ist nach Angaben der Milizen der Hauptstützpunkt der äthiopischen Truppen. Wenn dieser eingenommen sei, würden die Milizen weiter auf Baidoa marschieren, kündigte der Kommandeur an. Baidoa ist die einzige größere Stadt, die noch von der Übergangsregierung kontrolliert wird. Seit vergangener Woche erschüttern schwere Kämpfe die Region.

In Somalia herrscht seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 Bürgerkrieg. Die 2004 eingesetzte Übergangsregierung ist weitgehend machtlos. In der Hauptstadt Mogadischu regieren die islamistischen Milizen. Ende Oktober waren die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Islamisten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum gescheitert und auf unbestimmte Zeit verschoben worden. (tso/AFP)

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