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Politik: Sozialbericht: Nach dem Abitur ist Schluss

Die deutschen Hochschulen sind seit den 80er Jahren immer stärker eine Domäne für Jugendliche aus Akademiker-Elternhäusern geworden. Junge Leute aus bildungsfernen Familien sind dagegen immer weniger vertreten.

Die deutschen Hochschulen sind seit den 80er Jahren immer stärker eine Domäne für Jugendliche aus Akademiker-Elternhäusern geworden. Junge Leute aus bildungsfernen Familien sind dagegen immer weniger vertreten. Dies zeigt der jüngste Bericht über die soziale Lage der Studenten in Deutschland, den Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. Danach hat sich der Anteil von Studenten aus Arbeiterfamilien seit 1982 von 23 auf 13 Prozent nahezu halbiert, der Anteil von Akademikerkindern von 17 auf 33 Prozent fast verdoppelt.

Nur wenn es gelinge, mehr Arbeiterkinder für ein Studium zu gewinnen, könnten die Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt gelöst werden, sagte Bulmahn. Dort fehlten vor allem Ingenieure und Informatiker - Studiengänge, für die sich überproportional viele junge Leute aus ärmeren Familien entscheiden. Kinder aus reichen Familien sind dagegen besonders in Jura und den Wirtschaftswissenschaften zu finden. Für die vier Kategorien von niedrig bis hoch wurden der Bildungsabschluss des Vaters und die erreichte Position im Beruf zugrunde gelegt.

Die Bafög-Reform - in diesem Jahr gestartet, um mehr Kinder aus der ärmeren "Bildungsreserve" zum Studium zu ermutigen - zeigt erste Erfolge: Das Studentenwerk verzeichnete seit April ein Plus von 20.000 Geförderten. Gute Nachrichten auch zur Altersstruktur: Das Durchschnittsalter der Studenten ging erstmals zurück, von 25,1 Jahre 1997 auf 24,7 Jahre.

Aufgeholt haben in den vergangenen Jahren die Frauen. Im Durchschnitt der Fächer stellen sie rund 45 Prozent der Studierenden, in Medizin sogar erstmals die Mehrheit. Doch in den Natur- und Ingenieurswissenschaften sind sie nach wie vor eine Minderheit (21 Prozent).

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