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Politik: Sprechen Deutsch

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Liebe Abgeordnetinnen und Abgeordnete des Bundestages, wir müssen euch mal wieder den Leviathan lesen. Ihr schwätzt ein Zeug daher, das versteht kein Mensch.

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Liebe Abgeordnetinnen und Abgeordnete des Bundestages, wir müssen euch mal wieder den Leviathan lesen. Ihr schwätzt ein Zeug daher, das versteht kein Mensch. Nur, weil ihr glaubt, ihr müsstet uns mit Fachjapon importieren! Der Kanzler geht mit schlechtem Exemplar voran. Der hat im Bundestag eine längere Vorlesung über „Basel II im Unterschied zu Basel I“ gehalten. Wenn wir das richtig verstanden haben, handelt es sich bei „Basel II“ um eine an Banken- und Sparkassenschaltern gängige Kurzformel für den lyrisch-schlichten deutschen Satz „Kleine Krauter kriegen keinen Kredit“. Und da wundert sich der Schröder, dass keiner seine Politik kapiert. Noch schlimmer diese selbst ernannten Latinisten. Der Stiegler hat eine Ejaculatio praecox losgelassen, die haben nicht mal alle in seiner Regierungskohabitation verstanden. Einer hat vorsichtshalber nachgefragt, ob das was anderes sei als ein Coitus interruptus. Aber nicht allein das Regierungslager, oh nein! Auch die Optionsführerin Merkel hat mit dem Fremdwort expediert – schon geht’s schief. Sie wolle sich jetzt nicht exkulpieren, hat sie gerufen, meinte aber echauffieren. Was hören wir? Wir müssten Angie exkulpieren, weil sie in der Schule nur Russisch gehabt habe? Ja, wenn sie uns implodieren will, dann soll sie doch Russisch parlamentieren, dnjepropetrowsk noch mal! Aber am besten wird sein, alle reden Deutsch. Fremdwörter kapituliert keiner. Wie sagt doch der Lateiner: Quod errat remonstrandum.

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