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Stasi-Mitarbeit: Mehrheit will auf Regelanfrage verzichten

16 Jahre nach der Wiedervereinigung spricht sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen für eine Streichung der Regelanfrage bei der Stasi-Unterlagenbehörde aus.

Leipzig - Wie das Leipziger Institut für Marktforschung für die "Leipziger Volkszeitung" ermittelte, votierten 68 Prozent im Osten und 62 Prozent im Westen für diesen Schritt. Nur ein Drittel (30 Prozent Ost, 36 Prozent West) unterstützte dagegen die Forderung von Bürgerrechtlern, weitere fünf Jahre alle Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes auf Stasi-Mitarbeit zu überprüfen. Befragt wurden Mitte November 1003 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger.

Die meisten Deutschen stehen der Umfrage zufolge hinter der Gesetzesnovelle, die CDU, SPD und Grüne vorgelegt haben. Diese sieht vor, dass künftig nur noch höhere Staatsbedienstete und Abgeordnete generell überprüft werden und andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, wie Sachbearbeiter oder Pförtner, nur noch bei einem Verdacht.

Am deutlichsten sind die Meinungsunterschiede zwischen den Altersgruppen und den Anhängern der verschiedenen Parteien. So plädieren vor allem junge Leute in Ost und West (unter 30 Jahre) für den Verzicht auf die Regelanfrage (drei Viertel). Im Osten sind es überwiegend die Anhänger von PDS und SPD, im Westen die von Union und FDP. Vor allem Ältere aus den alten Bundesländern sowie Anhänger der Grünen würden eine Verlängerung der Regelanfrage begrüßen. (tso/ddp)

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