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Politik: Stationierung spätestens am Montag - Indonesien sichert den Abzug eigener Truppen zu

Australien will spätestens am Montag mit der Stationierung der internationalen Schutztruppe in Ost-Timor beginnen und zunächst die Hauptstadt Dili sichern, erklärte Verteidigungsminister Moore am Donnerstag in Canberra. Der australische Ministerpräsident Howard rechnet bei dem Einsatz mit Verlusten in den Reihen der 7000 Mann starken internationalen Friedenstruppe.

Australien will spätestens am Montag mit der Stationierung der internationalen Schutztruppe in Ost-Timor beginnen und zunächst die Hauptstadt Dili sichern, erklärte Verteidigungsminister Moore am Donnerstag in Canberra. Der australische Ministerpräsident Howard rechnet bei dem Einsatz mit Verlusten in den Reihen der 7000 Mann starken internationalen Friedenstruppe. Es werde "eine gefährliche Operation" werden, sagte er. Der Oberbefehlshaber der Friedenstruppe, Cosgrove, erwartet, dass die Friedenssicherung auf der Insel mehrere Monate dauern wird.

Der australische Außenminister Downer zeigte sich derweil in New York zufrieden mit den Verhandlungen über die Befugnisse der indonesischen Regierungstruppen. Nach Angaben des indonesischen Außenministers Alatas sollen die Truppen seiner Regierung nicht an Kampfeinsätzen teilnehmen, aber die internationale Streitmacht beraten. Dem indonesischen Militärkommandeur in Ost-Timor, Syahnakri, zufolge, werden die indonesischen Streitkräfte gleich nach Stationierung der Friedenstruppe mit dem Abzug beginnen.

Auch der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Volmer (Grüne), hat den UN-Einsatz in Ost-Timor als gefährlich bezeichnet. "Wir rechnen damit, dass es bei den Milizen mindestens 5000 gut ausgebildete Kämpfer gibt - deshalb wird die Intervention in Ost-Timor sicherlich kein Spaziergang werden", sagte Volmer am Donnerstag im InfoRadio Berlin-Brandenburg. Zu dem Einsatz gebe es aber keine Alternative.

Die Bundesregierung will die Zusammenarbeit mit Indonesien "auf der Grundlage substanzieller Fortschritte bei der Demokratisierung" verstärken. Zugleich bekräftigte Außenminister Fischer (Grüne) am Donnerstag in Berlin die Bereitschaft zu weiterer Hilfe für Ost-Timor. Die Bundesregierung sei bereit, die eine Million Mark Soforthilfe aufzustocken, "wenn es notwendig wird". Zudem plane sie die Entsendung eines Sanitätskontingents. Einem solchen Schritt müsste das Parlament zustimmen.

Australien kündigte noch für Donnerstag den Beginn von Hilfslieferungen für die Flüchtlinge an. In Dili hielten sich derweil nach wie vor indonesische Milizen auf. Flüchtlinge berichteten, die Situation sei jedoch ruhiger als in den vergangenen Tagen.

Die Ost-Timor-Krise belastet zunehmend die Beziehungen zwischen Australien und Indonesien. Die Regierung Habibie erklärte, sie wolle ein Sicherheitsabkommen mit Australien aufkündigen. Unterdessen kündigte Chinas Regierung an, zivile Polizeieinheiten nach Ost-Timor zu entsenden.

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