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Statstik: Bundeswehr: 3000 starben im Dienst

Die Bundeswehr hat zum ersten Mal relativ detailliert Auskunft über die Zahl ihrer Toten und Verletzten gegeben. Nach den am Freitag im Internet veröffentlichten Tabellen sind seit Gründung der Bundeswehr 1955 insgesamt 2990 Soldaten und Zivilbedienstete "infolge Ausübung ihrer Dienstpflichten" gestorben, die meisten bei Unfällen.

Während der Auslandseinsätze seit 1994 verloren 76 Soldaten ihr Leben. 14 dieser Toten wurden Opfer von Anschlägen in Afghanistan, 26 Soldaten starben bei Unfällen und fünf bei „Unfällen mit Schusswaffen“. 18 Soldaten nahmen sich im Auslandseinsatz selbst das Leben, 13 starben eines natürlichen Todes oder beim „Umgang mit Fundmunition“. Darunter sind auch die zwei Soldaten, die beim Entschärfen eines Raketenblindgängers 2002 in Kabul umkamen.

Eine Kategorie „Kampfhandlungen“ gibt es in der Statistik nicht. Auch bei den durch Waffen Verletzten im Einsatz wird nicht nach Kampf, Hinterhalt oder Unfall unterschieden. Bis 2006 sei dieser Unterschied gar nicht erfasst worden.

Die Zahl der Verletzten ist auch aus anderen Gründen nur bedingt aussagekräftig. Bis heute registriert die Bundeswehr mehr als eine Million Verletzte im Dienst, davon 55 000 im Einsatz. Im Auslandeinsatz meldet der Sanitätsdienst allerdings auch Bagatellverletzungen, was die relativ hohe Zahl erklärt. Bei 243 Verletzungen waren Waffen im Spiel – auch hier seien Unfälle der häufigste Grund.

Das Leben genommen haben sich 3417 Soldaten und Zivilbedienstete. Die meisten Suizide gab es in den 70er und 80er Jahren. Eine Erklärung könnte darin liegen, dass die Zahl der eingezogenen Wehrpflichtigen im gefährdeten Jugendalter höher war als heute. Im Auslandseinsatz töteten sich 18 Bundeswehr-Angehörige selbst.

Insgesamt zeigt diese Statistik bei Toten wie Verletzten eine rückläufige Tendenz. Die erklärt sich allerdings zum Teil schlicht durch die ständige Verkleinerung der Bundeswehr. Dazu kommt vermutlich verbesserte Sicherheit am Arbeitsplatz Armee. bib

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