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Politik: Steinbrück und die Sparkassen

SPD-Kandidat soll selbst Chefposten gewollt haben.

Berlin - Die Debatte um die Äußerungen des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück über die Höhe der Bezüge deutscher Regierungschefs ist um eine weitere Nuance reicher. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete, Steinbrück habe selbst Sparkassenchef werden wollen. Er habe sich im August 1998 informell darum beworben, die Nachfolge des Präsidenten des schleswig-holsteinischen Sparkassen- und Giroverbandes anzutreten. Der Posten sei damals mit 400 000 Mark dotiert gewesen. Seine Kandidatur sei aber von der eigenen Partei hintertrieben worden. In seinem Interview zum Kanzlergehalt hatte Steinbrück auch gesagt: „Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin.“

Steinbrück hatte seine Äußerungen im Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag verteidigt. „Ich habe mitnichten gefordert, das Kanzlergehalt zu erhöhen“, sagte er. Er habe lediglich die Meinung vertreten, dass Bundeskanzler im Vergleich zu Führungskräften in der Wirtschaft eher gering bezahlt seien. „Diese Wahrheit werde ich nicht verschweigen, auch nicht als Kanzlerkandidat.“ Angela Merkel kommt mit Kanzlerbesoldung und Abgeordnetenbezügen auf 300 000 Euro im Jahr. Steinbrück gab zu, dass seine Äußerung bei Geringverdienern missverstanden werden könnte, und widersprach dem Eindruck, er selbst sei unzufrieden mit dem Einkommen für die Position des Kanzlers. Tsp

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