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Sterbehilfe: "Geschäfte mit dem Tod"

Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach hat sich für ein Verbot von Sterbehilfeorganisationen ausgesprochen. Die FDP schreitet dagegen ein und kämpft für eine Legalisierung nach einem US-Gesetz, des "assistierten Suizids"

Nach den beiden jüngsten Sterbehilfe-Fällen von zwei Deutschen in der Schweiz fordert Bosbach ein Einschreiten gegen die Sterbehilfeorganisationen "Dignitas". "Es werden Geschäfte mit dem Tod gemacht. Das können wir nicht dulden", sagte Bosbach der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe). Ziel solcher Vereine sei nicht die Hilfe beim Sterben. Vielmehr sei es deren Geschäftszweck, den Suizid zu unterstützen. "Das ist mit der Menschenwürde nicht vereinbar", betonte Bosbach.

FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sprach sich gegen eine gesetzliche Neuregelung aus. "Verbote sind nicht der richtige Ansatz", sagte Niebel der Zeitung. Wichtiger sei es, verzweifelten Menschen stärker Hilfen anzubieten.

Der FDP-Abgeordnete Michael Kauch lehnte ein Verbot ebenfalls ab. Stattdessen regte er heute im "SWR-Tagesgespräch" die Legalisierung des sogenannten "assistierten Suizid" nach dem Vorbild des US-Bundesstaates Oregon an. Dort müssten zwei Ärzte eine Lebensdauer von weniger als sechs Monaten voraussagen und alle schmerzmindernden Möglichkeiten ausgeschöpft sein. Dann werde dem Patienten ein Medikament ausgehändigt, mit dem er sich töten könne. Interessant sei dabei, "dass die meisten dieser Menschen es dann gar nicht tun, sondern es ist für sie ein beruhigendes Gefühl, einen Ausweg zu haben, wenn sie keinen anderen mehr sehen", sagte Kauch. (mit ddp)

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