zum Hauptinhalt

Steuerstreit: Liechtenstein lockert Bankgeheimnis weiter

Liechtenstein will sich im Kampf gegen die internationale Steuerflucht künftig nicht mehr auf das Bankgeheimnis berufen. Das Fürstentum bekennt sich zum globalen OECD-Standard für Transparenz und Informationsaustausch in Steuerfragen.

Das Fürstentum Liechtenstein will sein striktes Bankgeheimnis angesichts des internationalen Drucks teilweise aufheben. Die Regierung bietet interessierten Staaten Abkommen über die Zusammenarbeit bei Steuerbetrug und Steuerhinterziehung an, wie sie am Donnerstag mitteilte. Ein Abkommen über den Informationsaustausch in Steuerfragen hat das Fürstentum bereits mit den USA abgeschlossen. Es tritt 2010 in Kraft.

Liechtenstein akzeptiere die OECD-Standards für Transparenz und Informationsaustausch in Steuerfragen und unterstütze die internationalen Maßnahmen gegen die Nichteinhaltung von Steuergesetzen. Das teilte die Regierung in einer am Donnerstag in Vaduz veröffentlichten Erklärung mit. Damit will das kleine Land vom Image der unkooperativen Steueroase wegkommen.

Liechtenstein steht seit Juni 2000 auf der OECD-Liste der Steueroasen. Auf dieser schwarzen Liste zu finden sind derzeit auch Andorra und Monaco. Schärfster Kritiker des Liechtensteiner Bankgeheimnisses ist Deutschland. Prominentester Fall in der Steueraffäre war der des Ex-Postchef Klaus Zumwinkel. Der 65-Jährige wurde im Januar vom Landgericht in Bochum wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte gestanden, knapp 970.000 Euro Steuern über eine Stiftung in Liechtenstein hinterzogen zu haben. (sgo/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false